Projektabschluss nach sechs Jahren „Spurensuche Gartenschläfer“ in Rheinland-Pfalz

18. September 2024 | BUND, Ehrenamt, Gartenschläfer, Gefährdete Tiere und Pflanzen, Lebensräume, Naturschutz, Wälder

BUND, Forstamt Rheinhessen und NABU freuen sich über den ersten Spatenstich für eine gartenschläferfreundliche Hecke

Dr. Erwin Manz und Jürgen Häfner packten beim Naturschutz mit an (Nina Heinl - Wildesleben_fotografie)  (Nina Heinl - Wildesleben_fotografie)

Am Montag den 16. September luden der BUND und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz und Lotto Geschäftsführer Jürgen Häfner ein, um sich im Wald-Naturschutzzentrum Ober-Olmer Wald über das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ zu informieren.

Eindrücke des Tages

Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ beschäftigte sich seit 2018 intensiv mit dem in Europa und weiten Teilen Deutschlands stark gefährdeten Gartenschläfer. Durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Naturschutz und engagierten Bürgerinnen und Bürgern konnten in diesem einzigartigen Citizen Science-Projekt wertvolle Erkenntnisse über die Verbreitung und Lebensweise des kleinen Nagetiers mit der Zorromaske gewonnen werden. Gefördert wurde das bundesweite Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie in Rheinland-Pfalz durch die Stiftung Natur und Umwelt mit Mitteln der Glücksspirale. Das Team von BUND, Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung konnte dank der Mitwirkung von vielen hundert Freiwilligen ein bundesweites Konzept zum Gartenschläfer-Schutz entwickeln. Dazu gehören auch Pflanzungen von heimischen Gehölzen, die dem kleinen Verwandten des Siebenschläfers Schutz und Nahrung bieten.

„Wir sind überwältigt von der Resonanz auf unser Projekt und stolz auf alles, was erreicht wurde. Das möchten wir den Fördermittelgebern anhand der für November geplanten Heckenpflanzung beim Wald-Naturschutzzentrum zeigen und Ihnen die Dringlichkeit weiterer Biodiversitätsprojekte darlegen“, so Sabine Yacoub, Landesvorsitzende des BUND Rheinland-Pfalz, die ein Grußwort sprach.

Dr. Erwin Manz und Jürgen Häfner bauten Gartenschläfer-Nisthilfen und die beiden fleißigen Ehrengäste pflanzten zudem die ersten Büsche für die Hecke im Ober-Olmer Wald. Der NABU Mainz und Umgebung war gemeinsam mit dem Forstamt Rheinhessen maßgeblich an der Konzeption der Hecke beteiligt, die nicht nur Gartenschläfer & Co. Unterschlupf bieten wird, sondern auch die biologische Vielfalt fördern soll.

„Artenvielfalt ist die Voraussetzung für resiliente Ökosysteme. Um die Arten- und Klimakrise zu lösen, müssen wir direkt vor unserer Haustür anfangen uns für den Schutz der Biodiversität einzusetzen. In Rheinland-Pfalz konnte zuletzt im Juli 2024 die 10.000ste Gartenschläfer-Meldung verzeichnet werden, was bei den bundesweit alarmierenden Populationszahlen ein Erfolg für den Artenschutz in unserem Land ist. Umso mehr freue ich mich, dass wir über die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz den BUND-Landesverband zusätzlich mit fast 50.000 Euro dabei unterstützen konnten, dieses Erfolgsprojekt umzusetzen“, sagte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz.

Auch Friederike Ahlmeier, die als Forstamtsleiterin und Gastgeberin die Teilnehmenden begrüßte, freut sich über die Kooperation zwischen BUND, Landesforsten und NABU.

„Wenn es darum geht, gemeinsam mit der Stiftung Natur und Umwelt, unsere Landschaft und die Artenvielfalt zu erhalten und zu schützen – dann sind wir mit Lotto Rheinland-Pfalz gerne dabei und unterstützen das Projekt mit über 47.000 Euro“, sagte Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz: „Jedes Projekt dieser Art symbolisiert ein Stück Hoffnung für eine gute Zukunft – auch für unsere Kinder. Aus Erträgen unserer Soziallotterie GlücksSpirale und der Umweltlotterie BINGO! kamen in den letzten 14 Jahren alleine für den Umwelt- und Naturschutz über 20 Millionen Euro zusammen, die direkt in die immens wichtige Arbeit der Naturschützer in Rheinland-Pfalz fließen.“

 

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