Im Gegensatz zum weltweiten Erdüberlastungstag im Sommer findet der deutsche Erdüberlastungstag bereits im Frühjahr statt. Würden alle Staaten der Welt so wirtschaften wie Deutschland, und alle Menschen so leben wie wir, bräuchte die Menschheit drei Erden, um ihren Ressourcenverbrauch zu decken. „Von einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit unserem Planeten sind wir weit entfernt“, so Yacoub weiter. „Wir fordern die Politikerinnen und Politiker auf, endlich zu handeln, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.“
Dürresommer und Starkregen, das Insektensterben oder der Verlust an Artenvielfalt: Die Folgen des unverantwortlichen Umgangs mit unserem Planeten sind unübersehbar. Mit den richtigen Rahmenbedingungen ließen sich aber weniger Verbrauch und mehr Lebensqualität gut miteinander vereinbaren. „Die Zeiten eines Wirtschaftswachstums um jeden Preis sind vorbei. Wir brauchen klare gesetzliche Rahmenbedingungen, um gesellschaftliche und ökologische Veränderungen zu unterstützen und eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Wirtschaft“, sagt Yacoub. „Wir setzen uns ein für ein Leben, das nicht auf Kosten zukünftiger Generationen und der Menschen im globalen Süden geht.“
Hintergrund
Am Erdüberlastungstag hat die Weltbevölkerung alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die unser Planet im Laufe eines Jahres erzeugen kann. Ab diesem Tag beanspruchen wir für das übrige Jahr mehr Acker- und Weideland, Fischgründe und Wald, als uns rein rechnerisch zur Verfügung stehen. Das Ziel des vom Global Footprint Network errechneten Aktionstages ist es, die Begrenztheit und Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Erde ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.
Länder wie Haiti, Ruanda oder auch Indien haben einen weitaus kleineren ökologischen Fußabdruck als Deutschland, gleichzeitig schultern sie einen Großteil der Folgen der katastrophalen Erdausbeutung wie Dürren, Überschwemmungen oder Artensterben.
Mehr Informationen
- www.bund.net/erde-am-limit
- www.bundjugend.de/earth-overshoot-day
- www.bund.net/suffizienz
- www.bundjugend.de/gutesleben
Das BUND-Dossier „Perspektive 2030: Suffizienz in der Praxis“ beleuchtet mit zahlreichen Beispielen und konkreten Vorschlägen, wie Kommunal- und Bundespolitik eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Mobilität, Materialverbrauch, Energie, Landwirtschaft und Ernährung gestalten können: www.bund.net/suffizienz-dossier
Für Rückfragen: Sabine Yacoub, 0174-9971892