BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Windkraft und B 10- Ausbau im Bezirkstag: Umweltschützer appellieren an Bezirkstagmitglieder - Gefahr der Aberkennung eines bedeutenden Prädikats für den Pfälzerwald

08. April 2021 | Mobilität, Wälder, Naturschutz

Bereits 2013 wurde im zweiten Mediationsverfahren ein tragfähiger Kompromissvorschlag für den Ausbau der B10 entwickelt. (Karte: Landesbetrieb Mobilität)

Deutsche und französische Umweltschützer*innen haben sich in einem gemeinsamen Appell zum Thema Windenergie und Fernstraßenausbau im Pfälzerwald an das zu einem vorgezogenen Termin tagende Parlament der Pfalz gewandt. Sie erwarten von einer Mehrheit des Bezirkstages auch ein klares Signal gegen den durchgängigen Ausbau der B 10 als Korridor für den internationalen Schwerverkehr im Transit. Als Träger des deutschen Teils des für unser Land prestigeträchtigen deutsch-französischen Biosphärenreservats „Pfälzerwald – Vosges du Nord“ habe der Bezirksverband aufgrund der damit verbundenen fachlichen Kompetenz und Autorität die Möglichkeit, mit seinen Mitteln einer möglichen Aberkennung des Prädikats „Biosphärenreservat“ durch die UNESCO entgegenzuwirken. Er dürfe sich nicht kleiner machen, als er ist.

Die Aberkennung drohe, wenn durch den durchgängigen Ausbau der B 10 im Autobahnmodus nicht wieder gutzumachende Schäden an den Schutzgütern Natur und Landschaft des Wasgaus kritiklos hingenommen würden.

Wie bei der Verhinderung von Windkraftanlagen müsse auch beim Stopp des überflüssigen und die Pfalz mit enormen Verkehrsmassen flutenden Großprojektes „Nägel mit Köpfen“ gemacht werden. Zumal der Ausbau der B 10 bereits weit vorangeschritten ist, nun aber sensible, vom Verkehr her unwichtigere Teile betroffen werden sollen.

Dass auf der bisherigen B 10-Trasse im Autobahnmodus natur- und landschaftsschonend gebaut werden könne, sei bereits widerlegt. Dies sei am totalen Landschaftsumbau westlich von Hinterweidenthal zu studieren. Mit Hundertausenden CO2-austoßenden LKW-Ladungen habe man dort die Landschaft wegtransportiert. Im Herzen des Pfälzerwaldes würde sich das in ähnlicher Intensität fortsetzen.

Darüber hinaus verweisen die Umweltschützer*innen auf den beim zweiten Mediationsverfahren erarbeiteten, aber leider ausgebremsten Kompromissvorschlag. Der könne immer noch umgesetzt werden, da er entsprechend dem jeweiligen Verkehrsaufkommen im Zuge der Strecke zwischen Pirmasens und Landau dort Vierspurigkeit vorsieht, wo bereits gebaut ist oder zurzeit gebaut wird. Dazu gibt es eine vom Landesbetrieb Mobilität damals erstellte Karte.

Für Rückfragen:

  • Holger Schindler, BUND Rheinland-Pfalz 06306 701505
  • Michael Carl, BUND Rheinland-Pfalz 02620/8416
  • Walter Herzog, BI Queichtal: +49 151 42 55 35 83

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