Monitoring für eine bedrängte Art
In Rheinland-Pfalz ist der Gartenschläfer häufig in Weinbaugebieten und Obstgärten zu finden. Die Verbreitung konzentriert sich auf die klimatisch milderen Täler von Rhein, Nahe/Alsenz und Mosel sowie das rheinhessische Tafel- und Hügelland südlich von Mainz. Aber auch in den Mittelgebirgen ist er wohl zu finden - systematisch erfasste Daten fehlen hier aber. Ob er auch in den östlich des Rheins gelegenen Mittelgebirgslagen noch vorkommt ist unklar.
Als Wärme- und Obst-liebende Art folgt der Gartenschläfer in auffälliger Weise den Wein- und Obstbauregionen, was sich auch historisch belegen lässt.
Als nachtaktive Art mit ausgiebigem Winterschlaf ist er in der Bevölkerung relativ unbekannt und wird auch oft mit dem nah verwandten Siebenschläfer verwechselt. Hier möchte der BUND Aufklärungsarbeit leisten.
In einem groß angelegten Monitoring sollen nun über drei Jahre in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Bayern und Thüringen die Rückgangsursachen und das Ausmaß des Artrückgangs erforscht werden. Als Mitgliederverband baut der BUND dabei auf seine Ehrenamtlichen in zahlreichen Kreisgruppen im Land. Aber auch Neueinsteiger können sich unterstützend einbringen. Über die Homepage des Gesamtprojektes www.gartenschlaefer.de kann jede*r seine Beobachtungen melden und damit zum Kenntnisstand über diese bedrohte Art beitragen. Damit helfen Sie mit, das Wissen über die Art zu mehren und so geeignete Schutzkonzepte zu ermöglichen. Diese sollen dann in den weiteren Projektjahren umgesetzt werden.
Ab Ende Oktober geht der Gartenschläfer übrigens in den Winterschlaf, der bis März dauert. Sollten Sie in Ihrem Gartenhäuschen, Garage oder anderen geeigneten Unterschlüpfen einen schlafenden Gartenschläfer finden: Bitte nicht stören oder wecken! Denn dann reichen die Energiereserven nicht bis ins kommende Frühjahr.
