Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) in Rheinland-Pfalz ist eine charakteristische Art der heißen Felsbiotope in den steilen Flußtälern von Mittelrhein und Mosel.
Dieser schöne und sehr spezialisierte Bläuling ist akut vom Aussterben bedroht. Der Einsatz von Pestiziden im Weinbau, die Aufgabe von Weinbergen in den Steillagen und der Klimawandel sind die Hauptursachen für das Verschwinden der Art.
Die älteren Raupen (ab L3) des Fetthennen-Bläulings besitzen am Hinterleib neben der Nektar-Drüse zwei Tentakel. Diese werden in Situationen, in denen sich die Raupen bedroht fühlen, ausgefahren und verströmen Duftstoffe. Dies signalisiert den Ameisen eine Alambereitschaft. Sie laufen dann hektisch hin und her.
Die Wildformen der Großen Fetthenne blühen in der Regel im Spätsommer und Herbst gelblich. Zu dieser Zeit haben sich die Raupen schon längst verpuppt. Faktisch nie gibt es in Rheinland-Pfalz Falter einer zweiten Generation, wie dies z.b. in Sachsen der Fall ist. Von mehr als 1500 Puppen schlüpfte in der Zucht nur ein Falter subitan im Sommer. In der Natur wurden in Rheinland-Pfalz keine Falter gesichtet, die eindeutig einer zweiten Generation zuzuordnen sind. Extrem selten werden frische Falter Anfang Juli beobachtet, deren Zugrhörigkeit zu einer möglichen zweiten Generation unklar bleibt.