BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

10 Jahre und fast 40.000 Bäume für die Katz: Jubiläum des BUND-„Rettungsnetzes Wildkatze“

05. August 2014 | Gefährdete Tiere und Pflanzen, Lebensräume, Wälder, Wildkatze

Erfolgsbilanz zum Tag der Katze: - Bundesweit wachsendes Netzwerk aus Wildkatzen-Wäldern und Unterstützern - BUND Rheinland-Pfalz ist Teil eines der größten Naturschutzprojekte Mitteleuropas - Die rheinland-pfälzische Umweltministerin gratuliert - Kinder-Waldaktionstag bei Trier

Berlin, Mainz: Vorabmeldung zum 8. August 2014. Anlässlich des Internationalen Tages der Katze am 8. August freut sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Rheinland-Pfalz, gemeinsam mit neun weiteren BUND-Landesverbänden über eine erfolgreiche Bilanz zum 10. Geburtstag ihres „Rettungsnetzes Wildkatze“. „Rheinland-Pfalz hat für die Wildkatze eine besondere Verantwortung, denn etwa die Hälfte aller Wildkatzen Deutschlands leben in unserem Bundesland“, betont der BUND Landesvorsitzende Harry Neumann. Deshalb setzt sich der BUND für gute Lebensbedingungen für die scheuen Mäusejäger ein. Hierzu gehören der Erhalt und die Aufwertung von naturnahen Wäldern sowie die Vernetzung der Wälder. 2009 hat der BUND begonnen Grundstücke zu kaufen, um in der Pfalz einen Wildkatzenkorridor einzurichten. „Zwischen Bienwald uns Pfälzerwald sorgen Trittsteine dafür, dass die Wildkatze durch die ausgeräumte Agrarlandschaft wandern kann. Das ist wichtig für den genetischen Austausch innerhalb der Katzenpopulation. Ohne diesen sind die Bestände auf  Dauer gefährdet“, erläutert Harry Neumann.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken beglückwünscht das „Rettungsnetz Wildkatze“ zu seiner erfolgreichen Arbeit: „In Rheinland-Pfalz ist die Wildkatze bereits jetzt in europaweit bedeutender Zahl zu Hause. Mit der geplanten Ausweisung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald schaffen wir der Wildkatze zusätzlich hervorragende Lebensbedingungen in den ausgedehnten Buchenwäldern.“

Seit 2004 setzt sich der BUND intensiv für die Wildkatze und ihren Lebensraum, naturnahe Laub- und Mischwälder, ein. Denn größte Gefahr für die Wildkatze und viele andere gefährdete Arten ist die Zerschneidung der Wälder durch Straßen, sich ausdehnende Städte und monotone Ackerflächen. Der BUND setzt genau hier an: Er verbindet die verbliebenen Waldinseln wieder miteinander, indem er Korridore aus Bäumen und Büschen pflanzt. Das Ziel: Ein Waldverbund von 20.000 Kilometern Länge über ganz Deutschland. Die Bilanz aus 10 Jahren „Rettungsnetz Wildkatze“ stimmt optimistisch:

  • Über 360.000 m2 Fläche wurden bundesweit für den Wildkatzenschutz gesichert.
  • Mehr als 40.000 Bäume und Büsche wurden darauf gepflanzt.
  • Damit wurden bis heute bereits 14 Waldverbindungen in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg geschaffen. In Rheinland-Pfalz setzt sich der BUND außerdem vielerorts für die Entschärfung der zerscheidenden Wirkung von Straßen ein.

Damit wirkt das BUND-Engagement ganz unmittelbar vor unserer Tür. So hat der BUND Kaiserslautern erreicht, dass über die Autobahn A6 bei Wattenheim 2011 eine Grünbrücke gebaut wurde, die es Wildkatze und Co. ermöglicht, unbeschadet von einem Teil des Pfälzerwaldes zum anderen zu wandern.

Der BUND Rheinland-Pfalz beteiligt sich außerdem am bundesweiten Wildkatzenmonitoring des Verbandes, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird. Neben einer Fläche im Pfälzerwald ist eine Probenfläche im Meulenwald bei Trier dabei. Durch das Aufstellen von Lockstöcken und das Sammeln von Haarproben wird dort untersucht, wo sich Wildkatzen aufhalten. Im Winter 2012/2013 wurden in dem 15 km² großen Untersuchungsareal im Meulenwald insgesamt 55 Haarproben von fleißigen Helfern eingesammelt und vom Senckenberg Institut für Wildtierforschung genetisch untersucht. Neben ein paar Wildschwein- und Marderhaaren konnte 38 mal eine positive Probe der Wildkatze nachgewiesen und 17 Einzelindividuen festgestellt werden. Im letzten Winter waren es deutlich mehr eingesammelte Proben, die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.

Möglich wurden all diese Erfolge durch die Unterstützung von bundesweit über 500 Vertretern aus Politik, Jagd, Forst und Landwirtschaft und rund 1.000 ehrenamtlichen Helfer aus ganz Deutschland. „In Rheinland-Pfalz sind an vielen verschiedenen Stellen Ehrenamtliche für die Wildkatze aktiv. Ohne ihr großes Engagement wäre die Arbeit des BUND nicht denkbar. Ich bedanke mich bei allen ganz herzlich dafür!“ betont Harry Neumann.

Umweltbildung zur Wildkatze

Neben den eigentlichen Schutzmaßnahmen für die Wildkatze ist dem BUND auch die Information der Bevölkerung ein großes Anliegen. Deshalb bietet der BUND Exkursionen, Vorträge und andere Veranstaltungen zum Thema Wildkatze an. Als nächstes steht ein Kinder-Waldaktionstag auf dem Programm. In Kooperation mit dem Forstamt Trier können Kinder „auf den Spuren der Raubkatzen“ den Meulenwald erkunden und vieles über das Leben der Wildkatzen erfahren.

Der Kinder-Waldaktionstag findet am Dienstag, dem 12.08.14 von 8:30 bis 15:30 Uhr im Rahmen des Zukunftsdiploms Trier statt. Es sind noch Plätze frei. Infos unter: www.wildkatze-rlp.de/das_projekt/aktuelles/

Bilder zur Wildkatze finden Sie hier:

Pressekontakt

Harry Neuman, BUND-Landesvorsitzender: 02626-926441 oder 01577-95 75 158

Sabine Yacoub, BUND-Landesgeschäftsführerin: 06131-62706-0 oder 0174-9971892

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