Broschüre
Der BUND hat sich mit alternativen Verkehrssicherungsmaßnahmen der Bunkerruinen beschäftigt und die Ergebnisse in einer Broschüre zusammengefasst.
Der Westwall bestand aus rund 22.000 Bunkern sowie Panzerhindernissen, die zwischen 1936 und 1940 auf Befehl der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft errichtet wurden.
Nach dem Krieg wurden die meisten Wehranlagen durch die Alliierten gesprengt und gerieten anschließend weitgehend in Vergessenheit. Mittlerweile bieten die Ruinen von Kleve bis Basel über Aachen, Trier, Mettlach, Saarbrücken, Pirmasens, Karlsruhe, Kehl und Freiburg entlang der Grenze auf ca. 630 km zahlreichen Pflanzen und Tieren Unterschlupf und Möglichkeit, ihre Jungen aufzuziehen.
Die Bunkerruinen haben sich im Laufe der Jahrzehnte zu wertvollen Lebensräumen entwickelt und stellen in der dicht besiedelten und intensiv genutzten Kulturlandschaft mittlerweile ein herausragendes Gerüst aus Biotopverbundelementen dar. Auch für den Denkmalschutz stellen die Westwallanlagen einen bedeutenden und historisch besonderen Bauwerkskomplex mit wichtigen historischen Bezügen dar. Als Mahnmal erinnern sie uns an die Schrecken der nationalsozialistischen Herrschaft und des Krieges.
In der Vergangenheit wurden viele Bunkerruinen aus Verkehrssicherungsgründen beseitigt bzw. zerkleinert und übererdet. Der BUND setzt sich für den Erhalt der verbliebenen Reste ein. Leitbild ist dabei, den ehemaligen Westwall wegen seiner Bedeutung als erlebbares Zeitzeugnis der jüngeren deutschen und europäischen Geschichte, als Mahnmal, architektonisches Denkmal sowie als wichtigen Lebensraum und Verbundachse für seltene und gefährdete Arten vor der Zerstörung zu bewahren und im Sinne eines "Denkmalschutzes durch Naturschutz" dauerhaft zu sichern.
Durch die Größe und Unzerschnittenheit der über 600 km langen bandartigen Struktur hat der "Grüne Wall im Westen" für den Biotopverbund die Förderung der Biodiversität eine bundesweite Bedeutung.
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