BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

BUND fordert Streckenelektrifizierungen in Rheinland-Pfalz

04. Juni 2018 | Mobilität, Energiewende

Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag 3000 km Streckenelektrifizierungen festgelegt – Bayern und Baden-Württemberg haben bereits Konzepte vorgelegt – Rheinland-Pfalz muss rasch folgen - Brief des BUND ging dazu an Verkehrsminister Wissing

E-Lok im Bahnhof  (BUND, Sabine Yacoub)

„Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung legt die Elektrifizierung von rund 3000 km Bahnstrecke fest. Wenn Rheinland-Pfalz etwas von diesem Kuchen abhaben möchte, muss es zügig reagieren und ein Konzept vorlegen, da ansonsten die anderen Bundesländer diese lukrativen Möglichkeiten wegschnappen.“ Mit dieser Aussage zeigt der stellvertretende Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Rheinland-Pfalz, Michael Carl die Forderungen des Umweltverbandes auf. Bayern und Baden-Württemberg hätten bereits Konzepte vorgelegt, die einen großen Teil der 3000 km beinhalten; Rheinland-Pfalz müsse dringend folgen. Es sei unverständlich, dass die Landesregierung nicht den Hut in den Ring werfe, waren doch frühere FDP-Verkehrsminister etwa beim Rheinland-Pfalz-Takt immer Motor der Entwicklung.

Für die relativ teuren Streckenelektrifizierungen böten sich Bahnabschnitte an, die häufiger als im Stundentakt befahren werden. „In Rheinland-Pfalz wäre vor allem die Strecke Neustadt/Weinstraße – Wörth geeignet, die teilweise von drei Zügen pro Stunde befahren wird“ erläutert Carl. Aber auch weitere Strecken wären denkbar, wie Neustadt/Weinstraße – Freinsheim, Mainz – Alzey oder Koblenz – Limburg.

Rheinland-Pfalz habe mit 58 % einen recht großen Anteil nicht elektrifizierter Strecken (bundesweit nur etwa 40 %). Dies sei Grund genug für die Landesregierung, sich deutlich für Streckenelektrifizierungen stark zu machen. Aber auch die Umweltbelastungen durch die notgedrungen eingesetzten Dieselzüge mit ihren Stickoxid- und Feinstaub-Emissionen seien deutliche Argumente für die Errichtung von Strommasten an den genannten Strecken. Da die Verkehrswende ohnehin zu mehr Stromeinsatz gehe, wäre dies auch eine nachhaltige und zukunftsträchtige Investition.

Wenn Elektrifizierungen sich nicht rechneten, seien Akku-Triebwagen – eine längst bekannte Technologie –oder 2-Wege-Fahrzeuge, die sowohl mit Strom, als auch mit Diesel fahren können, eine sinnvolle Alternative. Letztere könnten auf teilweise elektrifizierten Linien wie etwa Kaiserslautern – Koblenz eingesetzt werden. Schlussendlich wären auch Brennstoffzellen-Fahrzeuge als umweltfreundliche Möglichkeit denkbar.

Vergangene Woche hat der BUND einen Brief an Verkehrsminister Wissing mit diesen Anregungen geschickt und wartet gespannt auf seine Einschätzung.

Für Rückfragen:
Michael Carl, Stellv. Landesvorsitzender: 02620-8416, Mobil: 0151 42367159
Michael Ullrich, Umweltschutzreferent: 06131-62706-0 

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