BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

BUND sucht Endlager für Atommüll in Mainz -Ironischer Beitrag zur aktuellen Problematik zusammen mit Campact

11. September 2009 | Atomkraft

Mainz. Passend zu den skandalösen Vorgängen in Asse und Gorleben und der aktuellen Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. heute in Mainz unterwegs.

Der Protestzug läuft durch die Mainzer Innenstadt. Mit einem großen „Castor-Transport“ sind wir zusammen mit dem Kampagnen-Spezialisten Campact zwischen dem Bahnhofplatz und der Alten Universität auf Endlagersuche - mit vielen Menschen in Strahlenschutzanzügen und mit Geigerzählern. Die Aktion gipfelt in einer Probebohrung vor der Alten Universität. Finden wir kein geeignetes Endlager, bleibt nur eins: Atomkraft abschalten!

Der BUND wendet sich gegen eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. „Nach den schweren Störfällen in den Atomanlagen in Deutschland eine Verlängerung der Laufzeiten zu fordern, zeugt von absoluter Realitätsblindheit. Vielmehr müssen jetzt schnellstmöglich die alten Atommeiler in Biblis und Philippsburg vom Netz, um die Sicherheit der Bevölkerung nicht zu gefährden und das Entsorgungsproblem nicht weiter zu verschärfen“ fordert der BUND-Landesvorsitzende Dr. Bernhard Braun.

Biblis A ist das älteste in Deutschland noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk und Biblis B das drittälteste. In einer neuen Studie des BUND "Atomstrom 2009 - Sauber, sicher, alles im Griff?" wird von dem unabhängigen Atomexperten Helmut Hirsch (www.bund.net) nochmals hervorgehoben, dass nach schweren Störfällen die Auflagen nur sehr schleppend erfüllt wurden.

Nicht besser steht der Reaktor Philippsburg 1 da. Er gehört genau wie der Pannenreaktor Krümmel zu den Siedewasserreaktoren Baulinie 69, dem störanfälligsten in Deutschland laufenden Reaktortyp. Von gravierenden Schwachstellen am Sicherheitsbehälter geht ständig ein erhöhtes Gefahrenpotenzial aus. Bei einem Unfall mit Kernschmelze käme es dort zwangsläufig innerhalb kurzer Zeit zum Durchschmelzen des Sicherheitsbehälters.

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Erhöhung der Energieeffizienz muss nach Meinung des BUND schneller und gezielter vorangebracht werden. „Eine Verlängerung von Atomlaufzeiten schwächt den Ausbau der Erneuerbaren Energien und damit langfristig die Wirtschaftskraft des Standortes Deutschland“ so Braun.

Die Zukunft der Atomenergie in Deutschland entscheidet sich bei der Bundestagswahl 2009. Daher hat der BUND den Ausstieg aus der Atomenergie auch bei seinem Kandidatencheck einbezogen. Auch die rheinland-pfälzischen Direktkandidaten wurden befragt, wie sie zur Laufzeit stehen. Zur Zeit haben schon 46 von 75 rheinland-pfälzische Wahlkreiskandidaten geantwortet. Die Antworten und vieles mehr kann unter www.bund-rlp.de eingesehen werden.

Für Rückfragen:

Michael Ullrich, 06131 62706-0  

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