BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

BUND zur Forderung nach Wasserkraft an der Sieg in Euteneuen: Kleiner Beitrag für die Energiewende mit großem Schaden für das Ökosystem

03. September 2020 | Energiewende, Flüsse & Gewässer, Klimawandel, Lebensräume, Naturschutz

Seit vielen Jahren wird an der Sieg um den Umgang mit der Wasserkraft gerungen. Der BUND hat sich intensiv damit beschäftigt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Nutzen durch die kleinen Wasserkraftanlagen in keinem Verhältnis zum Schaden für das Gewässer steht. Deshalb positioniert er sich auch klar gegen das Ansinnen einer Petition zweier Frankfurter, die für den Standort Euteneuen eine erneute Installation der Wasserkraft fordert.

Die Sieg oberhalb des Wehrs: Eher ein Stausee als ein Fluss.  (BUND, Sabine Yacoub)

„Der Schaden, den die Wasserkraft für die gesamte Sieg verursacht, steht in keinem Verhältnis zur produzierten Strommenge“, ist BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub überzeugt. „Der BUND kämpft seit Jahrzenten für den Ausstieg aus Kohle und Atom und für regenerative Energie. Der Ausbau der erneuerbaren Energien darf aber nicht um jeden Preis erfolgen. Wir müssen auch die entstehenden Schäden berücksichtigen und dann abwägen.“

Dank der europäischen Wasserrahmenrichtlinie seien die Länder verpflichtet die Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Dieser beinhalte auch, die Durchgängigkeit zu gewährleisten, also wandernden Fischen den Auf- und Abstieg im Fluss zu ermöglichen. Zwar könne man mit Fischaufstiegsanlagen und Maßnahmen zum Schutz vor den Turbinen eine gewisse Durchgängigkeit und etwas Schutz gewährleisten, es werden aber immer noch viele Fische geschädigt. Weiterhin werde die Gewässerdynamik völlig verändert, was einen negativen Einfluss auf die gesamte Gewässerökologie habe. „Durch das Wehr wird dem Fluss über mindestens 3 km die natürliche Dynamik genommen. Er gleicht eher einem Stausee als einem Fluss. Das führt zu weitreichenden Veränderungen. Zum Beispiel setzen sich die Lücken im Kiesboden zu, so dass dort der Lebensraum für Fischlarven und Kleintiere verloren geht“, meint Yacoub.

Außerdem habe die Stauung auch klimaschädliche Auswirkungen. So werde durch die Aufstauung vermehrt Methan freigesetzt. Dieses habe einen 28- bis 100-mal stärkeren Treibhauseffekt als Kohlendioxid.

Für Rückfragen:

Sabine Yacoub, 0174-9971892

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