BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

"Erlebnisregion Nürburgring" - Planung nicht genehmigungsfähig

29. Mai 2006 | Naturschutz, Lebensräume

"Erlebnisregion Nürburgring" Planung nicht genehmigungsfähig Missachtung von Raumordnung und Landesplanung

BUND setzt auf Gespräch mit SGD-Nord

ADENAU. Im Norden von Rheinland-Pfalz bahnt sich möglicherweise um die Umweltverträglichkeit von Planungen im Zuge des Raumordnungsverfahrens (ROV) zur „Erlebnisregion Nürburgring“ ein heftiger Konflikt mit dem BUND an. Dabei hat die Umweltorganisation durchaus grundsätzliches Verständnis für dieses Projekt von überregionaler Bedeutung. Problem sind vielmehr die durch massive handwerkliche Fehler weithin unbrauchbar gemachten Planungsunterlagen.

Die in diesen Tagen von der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler bei der SGD-Nord abgegebene umfangreiche Stellungnahme zum ROV erstellt eine Liste von sage und schreibe 110 formalen und gravierenden inhaltlichen Planungsmängeln. So wird unter vielem anderem für einen geplanten Golfplatz kein Variantenvergleich zwischen zwei Bachtälern von jeweils 60 Hektar (Quiddelbachtal / Kirsbachtal bei Welcherath) vorgenommen - trotz sich aufdrängender naturschutzfachlicher Faktenlage (Wildkatze, Luchs, Raubwürger, Schafstelze, seltene Fledermausarten u. v. a.); oder: von Fachgutachtern vorgeschlagene Alternativen werden einfach ignoriert; Aussagen der amtlichen Biotopkartierung bleiben völlig unbeachtet.

Unter solchen Umständen ist das für die Region strukturpolitisch durchaus bedeutungsvolle Vorhaben nicht genehmigungsfähig. Eine Raumverträglichkeit und Übereinstimmung mit den Zielen von Raumordnung und Landesplanung ist nicht erkennbar. Das beantragte Zielabweichungsverfahren kann somit unmöglich positiv beschieden werden.

Angesichts der überragenden Bedeutung des überplanten Raumes für den Natur- und Landschaftsschutz und auf Grund der horrenden Planungsfehler setzt der BUND auf einen gründlichen fachlichen Gedankenaustausch mit der zuständigen SGD - wenigstens im Nachhinein. Auch dieser Fall belegt wieder, wie sinnvoll es ist, den in den Umweltverbänden vorhandenen Sachverstand so früh wie möglich in Planungen mit einzubeziehen.

Für Rückfragen: Wolfgang Beckert (Tel.: 02641 – 35332)

Auf Wunsch kann Bildmaterial vom Kirsbachtal in digitalisierter Form zur Verfügung gestellt werden.

Ulrich Mohr, BUND Rheinland-Pfalz (Pressesprecher)

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