BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Regionaltagung für die nachhaltige Sicherung der Lebensqualität auf dem Lande

13. Juni 2007 | Lebensräume, Nachhaltigkeit

Flächenverbrauch stoppen - Bevölkerungsrückgang als Chance begreifen

Bad Ems. Der rheinland-pfälzische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) veranstaltete gemeinsam mit der Zukunfstwerkstatt Einrich und der Evagelischen Kirche in Hessen und Nassau eine Regionaltagung unter dem Motto „Leben auf dem Lande – Impulse für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung“. Vor dem Hintergrund der schwindenden und alternden Bevölkerung in den ländlichen Gebieten wurden Lösungsansätze für ländliche Regionen vorgetragen.

Die Tagung wurde mit einem Grußwort durch die Vizepräsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord Monika Becker eröffnet. Der BUND-Landesvorsitzende Dr. Bernhard Braun betonte bei der Eröffnung der Tagung, „eine der herausragenden Aufgaben des beginnenden 21. Jahrunderts ist es, die Versiegelung von Böden zu stoppen und gleichzeitig durch die Innenentwicklung der Orte die Lebensqualität in Dörfern und Städten zu erhöhen.“

Die Vorträge von Andreas Pecht (freier Journalist) und Dr. Ludwig Böckmann (Statistisches Landesamt) beschäftigten sich mit der künftigen Bevölkerungsentwicklung. In der Diskussion wurde die These aufgegriffen, den Rückgang der Bevölkerung als Chance für die Entwicklung des Landes zu sehen.

Klaus Brunsmeier (BUND Nordrhein-Westfalen) und Dr. Maren Heincke (Evangelische Kirche) beleuchteten die Frage der Flächenentwicklung unter ökologischen, sozioökonomischen und kulturellen Aspekten. Die bisher ungezügelte erfolgende Ausweisung von neuen Baugebieten und die gleichzeitige Verwahrlosung der Ortskerne führt zu großen Problemen, denen nur durch eine integrierte und dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichteten Flächenentwicklung begegnet werden kann.

Im zweiten Teil der Tagung wurden die Grundzüge der nachhaltigen Siedlungsentwicklung anhand von gelungenen Praxisbeispielen verdeutlicht. Erfolgreiche Maßnahmen zur Eindämmung des Flächenverbrauchs und der nachhaltigen Siedlungsentwicklung führen zu großer Zufriedenheit der dort lebenden Menschen. In der Verbandsgemeinde Wallmerod wurde eine Initiative zur dörflichen Siedlungsentwicklung ergriffen. Der Freiburger Stadtteil Vauban wurde seit nunmehr ca. 10 Jahren unter nachhaltigen Gesichtspunkten weiter entwickelt.

Rainer Korn (KV Rhein-Lahn) und Bürgermeister Paulus (VG Wallmerod) berichteten über Beispiele aus der Region. Paulus stellte dabei die Überzeugungsarbeit in den Gremien und die akribische Bestandsaufnahme heraus. Dies ist die entscheinde Grundlage für den späteren Erwerb und die Sanierung alter Bausubstanz. Auch der Abriss alter Gebäude und Neubau an gleicher Stelle ist eine sinnvolle Variante.

Bernhard Backes (Planer) stellte gelungene Beispiele aus der Dorferneuerung der Gemeinde Duchroth (Landkreis Bad Kreuznach) dar. Schließlich erläuterten die Planer Menz und Pfeifer unter welchen Voraussetzung und mit welchen Ergebnissen es gelingt, Altbauten zu attraktiven Wohnobjekten zu sanieren und dabei auch Aspekte der Baubiologie sowie der Energieeinsparung zu berücksichtigen.

Ziel der Veranstalter war neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft und der Praxis zu der Problematik des Flächenverbrauchs aufzubereiten. Besonders durch die Beispiele für schonenden Umgang mit der Fläche wurden einem weiten Teilnehmerkreis Informationen zugänglich gemacht und ein Forum für die Experten und die kommunalen Entscheidungsträger geboten.

Veranstalter

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland(BUND)
Landesverband Rheinland Pfalz e.V.
Hindenburgplatz 3, 55118 Mainz, Tel. 06131 62706-0, Website

in Kooperation mit:

zukunftswerkstatt-einrich e.V.
Am Hohlweg 1b, 56368 Katzenelnbogen, Tel.: 06486-900421, Website

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung

Albert-Schweitzer-Str. 113-115, 55128 Mainz, Tel.: 0 61 31 - 28 744 0, Website

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