BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Spangdahlem: PFT-Belastung darf nicht verharmlost werden

15. Juni 2015 | Chemie, Naturschutz, Quellen und Bäche, Umweltgifte

Der BUND Rheinland-Pfalz ist erstaunt über die Bewertung der SGD-Nord zur PFT-Belastung im Umfeld der US-Airbase Spangdahlem. Aus der Presse ist zu entnehmen, dass laut Aussage der SGD Nord die Böden rund um die US-Airbase Spangdahlem und auch einige Fließgewässer trotz jahrelanger Umweltverschmutzung weitgehend unbelastet seien.

Allerdings wurde die Nutzung des Beilinger Brunnens stark zurückgefahren. Auch hier gäbe es aber dennoch kein Problem. „Wir fragen uns, ob hier ein wichtiges Umweltproblem bewusst herunter gespielt werden soll“, meint Heidelind Weidemann, stellvertretende BUND-Landesvorsitzende. „Wenn die SGD verkündet, man habe nur geringe Spuren der krebserregenden Stoffe gefunden, verkennt sie, dass auch diese Spuren bereits gesundheitsschädlich sein können“, betont Weidemann.  

 

Bisher gibt es keine Grenzwerte für PFT-Belastungen. Lediglich für einen Teil dieser Stoffgruppen - PFOA und PFOS - gebe es einen nationalen „Richtwert“ von 300 ng/l. Diesen Wert erachtet der BUND als deutlich zu hoch. Außerdem fordert er, dass Grenzwerte für die gesamte Gruppe der PFT erlassen werden. Die krebserregenden Stoffe reichern sich in Umwelt und Körper an und werden nicht abgebaut Deshalb sind auch schon kleinste Mengen bedenklich.

Für Oberflächengewässer darf ab 2018 nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ein Grenzwert von 0,65 ng/l PFOS im Jahresdurchschnitt nicht überschritten werden. Im Beilinger Brunnen wurden in den vergangenen Monaten für diesen Stoff regelmäßig mehr als das 10-fache des künftigen Grenzwertes gemessen. Alarmiert durch diese Messwerte fordert der BUND, dass die Behörden das Problem nicht verharmlosen, sondern die Bevölkerung umfassend über die Belastungen informieren.

Der BUND sieht hier die US-Airbase als Verursacher in der Pflicht: Die Verursacherquellen müssten umgehend identifiziert und gestoppt, verseuchte Regionen eingegrenzt und saniert werden. Über den Stand der Untersuchungen und eingeleitete Maßnahmen muss die Bevölkerung regelmäßig informiert werden. Die Naturschutzverbände sollten in die Beratungen über die Untersuchungsergebnisse und Maßnahmenplanungen eingebunden werden.

Der BUND informiert am Freitag, 3.7.2015 um 19 Uhr in Kooperation mit der Volkshochschule Trier über das Thema.

Für Rückfragen:
Heidelind Weidemann, 06532-93146
Sabine Yacoub, 06131-62706-0 oder 0174-9971892 

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