BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Atomkraft abwählen - AKW Biblis stilllegen - jetzt!

12. September 2009 | Atomkraft, Energiewende

BUND präsentiert Atomausstiegsuhr in Worms

Am Samstag, 12.09.2009 steht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. mit seiner zwei Meter hohen Atomausstiegs-Uhr auf dem Obermarkt in der Wormser Innenstadt.

Auf der Uhr dargestellt sind jene sieben Atomkraftwerke, die entsprechend einer Vereinbarung zwischen Energiekonzernen und Bundesregierung in der laufenden und in der nächsten Legislaturperiode vom Netz genommen werden sollten. Dies sind an der Grenze zu Rheinland-Pfalz die Blöcke A und B in Biblis und das Atomkraftwerk Philippsburg 1.

Der BUND wendet sich gegen eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. „Nach den schweren Störfällen in den Atomanlagen in Deutschland eine Verlängerung der Laufzeiten zu fordern, zeugt von absoluter Realitätsblindheit. Vielmehr müssen jetzt schnellstmöglich die alten Atommeiler in Biblis und Philippsburg vom Netz, um die Sicherheit der Bevölkerung nicht zu gefährden und das Entsorgungsproblem nicht weiter zu verschärfen“ fordert der Sprecher des BUND-Landesarbeitskreises Energie, Michael Carl.

Biblis A ist das älteste in Deutschland noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk und Biblis B das drittälteste. In einer neuen Studie des BUND "Atomstrom 2009 - Sauber, sicher, alles im Griff?" wird von dem unabhängigen Atomexperten Helmut Hirsch (www.bund.net) nochmals hervorgehoben, dass nach schweren Störfällen die Auflagen nur sehr schleppend erfüllt wurden.

Nicht besser steht der Reaktor Philippsburg 1 da. Er gehört genau wie der Pannenreaktor Krümmel zu den Siedewasserreaktoren Baulinie 69, dem störanfälligsten in Deutschland laufenden Reaktortyp. Von gravierenden Schwachstellen am Sicherheitsbehälter geht ständig ein erhöhtes Gefahrenpotenzial aus. Bei einem Unfall mit Kernschmelze käme es dort zwangsläufig innerhalb kurzer Zeit zum Durchschmelzen des Sicherheitsbehälters.

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Erhöhung der Energieeffizienz muss nach Meinung des BUND schneller und gezielter vorangebracht werden. „Eine Verlängerung von Atomlaufzeiten schwächt den Ausbau der Erneuerbaren Energien und damit langfristig die Wirtschaftskraft des Standortes Deutschland“ so Carl.

Die Zukunft der Atomenergie in Deutschland entscheidet sich bei der Bundestagswahl 2009. Daher hat der BUND den Ausstieg aus der Atomenergie auch bei seinem Kandidatencheck einbezogen. Auch die rheinland-pfälzischen Direktkandidaten wurden befragt, wie sie zur Laufzeit stehen. Zur Zeit haben schon 46 von 75 rheinland-pfälzische Wahlkreiskandidaten geantwortet. Die Antworten und vieles mehr kann unter www.bund-rlp.de eingesehen werden.

Für Rückfragen:

Michael Carl, 02620-8416

Michael Ullrich, 06131 62706-0 

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