40 Jahre Kreisgruppe Cochem-Zell
BUND Kreisgruppe Cochem-Zell konnte auf Ihrer Mitgliederversammlung einen Rückblick auf 40 Jahre Natur- und Umweltschutzarbeit im Kreis Cochem-Zell halten.
Anfänge
Um während der Flurbereinigung in Zell im Jahre 1983 naturschutzfachliche Stellungnahme abgegeben zu können, gründeten BUND Mitglieder mit Hilfe der Kreisgruppe Bernkastel-Wittlich die erste BUND Kreisgruppe Cochem-Zell. Seither wurden zahlreiche Stellungnahmen durch die Kreisgruppe bei den verschiedenen Planverfahren abgegeben.
Erfolge
Durch die Aktiven konnte so z.B. der Abbau der Schieferhalden bei Müllenbach-Laubach-Leienkaul verhindert werden. Durch Gutachten konnte die Schutzwürdigkeit dieser einmaligen Landschaft gesichert werden. Heute kann man durch dieses unter Denkmalschutz und Naturschutz stehende Gelände eine einmalige Landschaft kennen lernen.
Durch den Kauf einer Windmessanlage wiesen die aktiven Natur- und Umweltschützer in Kaisersesch nach, dass in der Eifel die Windhöffigkeit für die Errichtung von Windkraftanlagen möglich war. Veranstaltungen mit vielen Energieexperten führte zu einer starken Diskussion um die Windkraft und deren Ausweisung in den Flächennutzungsplänen des Kreises.
Die Planung zur Errichtung einer Giftmüllverbrennungsanlage und die umfangreiche Erörterung wurde durch die Fachreferenten des Landes- und Bundesverbandes unterstützt. Letztlich konnte durch eine langjährige Diskussion um die Giftmüllverbrennung, diese Planung in Kaisersesch verhindert werden.
Viele Mitglieder engagierten sich durch die Betreuung von Krötenzäunen, bei Bachpatenschaften oder bei der 6monatigen Aufpäppeln einer jungen Wildkatze, die dann wieder im Naturschutzgebiet Leienkaul freigelassen werden konnte. Auch ein im Auftrag der BUND Kreisgruppe gemachtes Gutachten zur Wildkatze konnte über 600 Sichtungen, Wurfplätze, aber auch Todfunde der Wildkatze im Kreisgebiet nachweisen.
Mit zahlreichen Veranstaltungen zu Wildkräutern und Küchenkräuter wurde auf die Bedeutung von Kräutern und Wildpflanzen hingewiesen.
Ein langer Kampf
Ein langwieriges Planverfahren um Bau eines Hafen mit Ferienpark in Zell an der Mosel, den Marina Weingarten, wird seit fast 17 Jahren durch die Kreisgruppe bisher verhindert. Die erste Planung wurde durch die Klage des BUND und von Winzern beim OG und beim OVG verhindert. Aktuell läuft gerade die Planung wieder neu an und umfangreiche Stellungnahmen des BUND wurden bei den Behörden abgegeben. 16 ha Versiegelung, teilweise im Hochwasserschutzbereich soll genehmigt werden. Wir werden weiter für den Erhalt dieser einmaligen Kulturlandschaft und gegen diese Versiegelung kämpfen.
Klage gegen Flächenversiegelung
Die Versiegelung von Flächen, die für die Planung von Industrie- und Gewerbeflächen, aber auch bei der Ausweisung von Baugebieten, sieht die Kreisgruppe als sehr kritisch an. So haben wir gerade bei Gericht eine Normenkontrollklage gegen die Planung einer 10 ha großen Flächen für ein Logistigcenter eingereicht. Auch hier sollen wertvolle Flächen komplett versiegelt werden.
„Mitmachen hilft, um noch mehr zu schützen“
Die Aktivitäten in der Kreisgruppe sind über die gesamten 40 Jahre durch alle Themenbereiche der Natur und Umweltarbeit geprägt worden. Spannende Themen wurden bearbeitet und diskutiert, so dass viele Themen angestoßen bzw. erhalten werden konnten.
Eine aktive Mitarbeit bleibt spannend und trägt zum Erhalt unserer Umwelt bei. Die Erfolge, diese Seite reicht nicht aus, um alle Tätigkeiten aufzuzählen, dieser über 40jährigen Umweltarbeit zeigt, dass sich ein Einsatz lohnt, auch wenn manchmal die Kettensägen der Behörden schneller arbeiten als wir ehrenamtlichen Umweltschützer. Mitmachen hilft, um noch mehr zu schützen, so die seit 35 Jahren ehrenamtliche Kreisvorsitzende Agnes Hennen.