50 Jahre BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

BUND zum Jahrestag - Auch nach neun Jahren sagt uns Fukushima: Abschalten!

10. März 2020 | Atomkraft, Energiewende, Umweltgifte

Satellitenfoto der Reaktorblöcke 1 bis 4 (von rechts nach links) am 16. März 2011 nach mehreren Explosionen und Bränden in Fukushima  (by_Digital_Globe_B)

10.03.2020. „Noch immer sind sieben Atomkraftwerke in Deutschland am Netz und produzieren munter Atommüll – jede Stunde, jeden Tag!“, sagt Michael Carl, stellvertretender Landesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Rheinland-Pfalz. „Wegen gut 10 Prozent der Stromerzeugung solche gefährlichen Kraftwerke am Netz zu belassen, zeugt schon von einer enormen Technikgläubigkeit, die nicht nur in Harrisburg und Tschernobyl einen gehörigen Dämpfer erhalten haben sollte.“

Am 11. März jährt sich zum neunten Mal die Reaktorkatastrophe in Fukushima. Der BUND erinnert an diesen fatalen Unfall, bei dem Erdbeben und ein darauf folgender Tsunami die Hauptursache waren. Zwei Naturereignisse, für die die Atomkraftwerke in Fukushima nicht ausgelegt waren. Der „größte anzunehmende Unfall“ (GAU) sei schlicht nicht vorgesehen gewesen.

„Einige Wettbewerbe der Olympischen Spiele sollen in relativer Nähe der havarierten Kraftwerke stattfinden. Das zeigt, wie die japanische Regierung in Zusammenarbeit mit der Atomlobby weiterhin versucht, die Gefahren dieser Technologie herunterzuspielen", ergänzt die Landesvorsitzende Sabine Yacoub. „Die Region ist auf Hunderte von Jahren verseucht. Die ökologischen, aber auch die sozialen Folgen sind unübersehbar. Da hilft auch kein ‚Green-washing‘! Der Welt Normalität vorzuspielen ist empörend.“

Auch in Deutschland sei der Glaube an diese verhängnisvolle Technologie nicht auszurotten. Es gäbe eine Reihe von Politiker*innen aus der ersten Reihe, die Atomenergie immer noch protegieren. Dazu gehöre unter anderem der CDU-Kandidat für den Vorsitz der Partei Friedrich Merz und das Bundeskanzleramt. „Falls diese Idee aus dem Energie-Altertum wirklich wieder zum Vorschein kommt, werden nicht nur wir vom BUND so lange auf die Straße gehen, bis diese menschenfeindliche Energieform wieder vom Tisch ist“, ergänzt Michael Carl.

Gedenkveranstaltungen in vielen Städten

In ganz Deutschland finden am 11. März Veranstaltungen statt, um den Opfern zu gedenken und solidarische Grüße nach Japan zu senden. Zum Beispiel in Koblenz ab 17:30 Uhr am Löhrrondell oder in Trier ab 17.30 Uhr auf dem Kornmarkt sowie am 14. März ab 11:00 Uhr ein Infostand in Mainz am Leichhof.


Weitere Informationen zu Fukushima: www.bund.net/themen/atomkraft/gefahren/unfaelle/fukushima/

Für Rückfragen:
Sabine Yacoub, 06131-62706-0 oder 0174-9971892

 

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