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Rheinland-Pfalz

Grüne Kreuze: "Kreuzzug" für Agrar-Gift, Glyphosat und Massentierhaltung

04. November 2019 | Chemie, Landwirtschaft, Umweltgifte, Massentierhaltung

Uns erreichten zwei Kommentare des BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein, die wir gerne teilen möchten:

Vorallem bei Spaziergängen durch die Natur sieht man immer wieder grüne Kreuze , die jetzt bundesweit überall in der Landschaft stehen. "Die grünen Kreuze sollen als Mahnmal auf die Folgen des neuen Agrarpakts der Bundesregierung, auf das Volksbegehren "Rettet die Bienen" und auf die allgemeine Lage der Landwirtschaft hinweisen." Ein am Kreuz angebrachter Text besagt, dass der von der Bundesregierung geplante Agrarpakt ein „kommendes Bauernsterben“ auslösen würde. Hinter den vorgeschobenen Kreuzen steht eigentlich eine bundesweite Kampagne "Schützt die Bauern durch ein Ja zum Gift". In manchen Medien wird unkritisch schon von einem "Kreuzzug auf dem Land" geschrieben.

Kernpunkte des von der Agrochemie-Lobby so massiv bekämpften, von der Bundesregierung geplanten Agrarpakets sind unter anderem das verspätete Aus für das Unkrautgift Glyphosat Ende 2023, endlich ein wenig mehr Schutz für Insekten und ein neues Tierwohl-Kennzeichen. In einer Zeit in der in Deutschland die Masse der Insekten teilweise um über 75% abgenommen hat, ist das geplante Agrapaketchen eine kleiner Schritt in die richtige Richtung. Die bundesweite Kreuz-Aktion ist der verzweifelte Wunsch nach Beibehaltung des Sta­tus quo und das heißt Agrar-Gifte, Glyphosat, Massentierhaltung, Insektenvergiftung, Vogelsterben, CO2 Belastung und Nitrat im Grundwasser.

Ähnliche Bauern-Aktionen und die gut organisierte Agrar-Lobby in der Vergangenheit haben dazu geführt, dass wir in Deutschland ein massives  Grundwasserprobleme mit Nitrat haben. Der Applaus vieler AfD, CDU, CSU und FDP-Politiker für die Grünen Kreuze passt eigentlich eher in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts und ist insbesondere für die Parteien mit dem C besonders peinlich.

Der Missbrauch christlicher Symbole für Gift, Glyphosat und Massentierhaltung ist nicht akzeptabel.
Absolut nachvollziehbar aber sind die Ängste, Sorgen und Nöte der Landwirte.

  • Zumeist unter CDU- & CSU-Landwirtschaftsministern sind, politisch gewollt, seit 1949 in Baden-Württemberg 75 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe verschwunden. Bundesweit gab es einen Rückgang von 42 Prozent innerhalb der letzten 17 Jahre.
  • Aktuell wird die deutsche Landwirtschaft auf dem Altar eines nicht umwelt- und menschengerechten Freihandels (Mercosur) geopfert.


Die kleinen ökologischen Fortschritte des geplanten und bekämpften Agrarpaketes stören den Traum von der ständig wuchernden, großen, globalen, giftdominierten Agrarfabrik, den Bayer, Hoechst, Monsanto, Syngenta, Genlobby & CDU, CSU, FDP & Bauernverbände träumen. In diesem zerstörerischen Traum kommen allerdings kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe, egal ob öko oder konventionell, auch nicht vor.

Naturschutzbewegung, das geplante Agrarpaket in Berlin und das Volksbegehren in Baden-Wüttemberg sind nicht die Feinde der Landwirtschaft. Gerade BUND und Umweltbewegung sind potentiell Verbündete einer insektenfreundlichen, grundwasserfreundlichen, naturnäheren, giftärmeren, nachhaltigen und somit auch moderneren und zukunftsorientierten Landwirtschaft. Wir müssen den Wachstumswahn brechen, den Traum von der globale Argrafabrik beenden und die Globalisierung menschengerecht und nachhaltig gestalten. Dazu braucht es nicht nur ein Agrarpaket und ein Volksbegehren, sondern eine andere, neue Agrar- und Subventionspolitik. Und die Landwirtschaft braucht endlich auch gute Preise für gute, umweltschonend erzeugte Produkte.

 

Bauerndemos, grüne Kreuze, Gift & Bauernsterben

Überall finden heute in Deutschland große Bauerndemos statt. Die Ängste der Landwirte vor einem politisch gewollten Bauernsterben sind mehr als berechtigt. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland um die Hälfte zurückgegangen und mit den kleineren Betrieben schwindet auch die Artenvielfalt. Doch eine Frage wird heute nicht gestellt. Welche politische Farbe hatten die Mehrzahl der Bundes-Landwirtschaftsminister, als bundesweit die vielen Betriebe starben? Nun lenkt eine gut organisierte Lobby mit Demos und der Kreuz-Aktion von den tatsächlichen Ursachen des Bauernsterbens erfolgreich ab. Die bundesweiten Kundgebungen sind der verzweifelte Wunsch nach Beibehaltung des Status quo und das heißt Agrar-Gifte, Glyphosat, Massentierhaltung, Insektenvergiftung, Vogelsterben, CO2-Belastung, Nitrat im Grundwasser und gleichzeitig auch Bauernsterben.

Naturschutzbewegung, das geplante Agrarpaket in Berlin sind nicht die Feinde der Landwirtschaft. Gerade BUND und Umweltbewegung sind potentiell Verbündete einer insektenfreundlichen, grundwasserfreundlichen, naturnäheren, giftärmeren, nachhaltigen, bäuerlichen und somit auch moderneren und zukunftsorientierten Landwirtschaft. Wir müssen den Wachstumswahn brechen, den Traum von der globalen Agrarfabrik beenden und die Globalisierung menschengerecht und nachhaltig gestalten. Dazu braucht es nicht nur ein Agrarpaket und ein Volksbegehren, sondern eine andere, neue Agrar- und Subventionspolitik. Und die Landwirtschaft braucht endlich auch gute Preise für gute, umweltschonend erzeugte Produkte. Ein Weitermachen wie bisher zerstört nicht nur die Artenvielfalt. Es bringt das politisch gewollte kurz- und mittelfristige Ende aller kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe.

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