Bodenschützer*innen aus den drei betroffenen Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz haben zu einer Protestveranstaltung am Mittwoch, 09.06.2021 aufgerufen.
Rheingönheimer Bürger, Bauern, Naturschützer und über 100 Menschen aus der Region folgten dem Aufruf des Bundesbündnis Bodenschutz. Sie demonstrierten für den Erhalt von Feldern, Wiesen, Grün- und Ackerland.
Über 800 Hektar Grün- und Ackerland sollen nach dem neuen Regionalplan-Entwurf in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar zu Siedlungs- und Gewerbegebieten werden.
Dieser Zerstörung unserer Lebens- und Ernährungsgrundlage Boden muss Einhalt geboten werden! Deshalb versammeln wir uns mit Landwirten, Naturschützern und Bürger*innen, um ein deutliches Zeichen für den Erhalt von Grün- und Ackerland, unserer Kulturlandschaft zu setzen!
Hintergrund zum Regionalplan-Entwurf:
Rund um den Versammlungsort sollen über 25 Hektar vorwiegend landwirtschaftliche Fläche, die größtenteils im Hochwasserschutzgebiet liegen, zu Siedlungsfläche werden.
Erschreckend finden wir Landwirte, Naturschützer und Bürger*innen, dass fast in allen Kommunen Flächen versiegelt werden sollen: fast das gesamte Areal im Rheintal verschmilzt bald zu einem Siedlungsbrei. Nach Einschätzung des Bundesbündnis Bodenschutz würde dies nicht nur immense Kosten für die Allgemeinheit zur Folge haben, sondern definitiv ökologisch und für den Klimaschutz irreversible Schäden verursachen.
Bis zum 15.6.2021 sind die Unterlagen zum „Einheitlichen Regionalplan Rhein Neckar – 1. Änderung Kapitel 1.4 Wohnbauflächen, Kapitel 1.5 Gewerbliche Bauflächen“ offengelegt.
Durch die geplanten Änderungen können im gesamten Verbandsgebiet rund 840 Hektar ( 8,4 Mio qm) Grün- und Ackerland zu Siedlungs- und Gewerbeflächen werden.
Die verplante Fläche entspricht der Größe von mind. 13 durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betrieben, die rund 1800 Menschen komplett ernähren könnten.
Darüber hinaus erfüllen die Flächen bisher weitere wichtige Funktionen für Mensch und Natur. – Sie dienen u.a. als Erholungsgebiete, Naturflächen für Biodiversität, ferner sind sie Kaltluftentstehungsflächen, die das lokale Klima verbessern. Der unverbaute Boden speichert große Mengen von CO2 als Biomasse.
Nach dem Planentwurf soll all dies weitgehend verloren gehen, Verkehr und Lärm würden zunehmen und die über zehntausende Jahre gebildeten fruchtbaren Böden würden der Zerstörung preisgegeben.
Noch bis 15, Juni 2021 können alle Bürger*innen Einwendungen einreichen. „Nur wenn Sie sich wehren, wird deutlich, dass weite Teile der Bevölkerung solche Planungen ablehnen. Der Zerstörung unserer Lebens- und Ernährungsgrundlage Boden muss Einhalt geboten werden.“, so die Aufforderung des Bundesbündnis Bodenschutz.
https://www.m-r-n.com/was-wir-tun/themen-und-projekte/projekte/Regionalplanaenderung
Dort wird auf die Möglichkeit für alle Bürger hingewiesen sich zu beteiligen.
Das Bundesbündnis Bodenschutz ruft dazu auf Einwendungen einzureichen: https://www.bundesbuendnis-bodenschutz.de/regionalplan-entwurf-rhein-neckar/
Da wir die Einwendungen gesammelt übergeben wollen,
bitte in Kopie an info(at)bundesbuendnis-bodenschutz.de