BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Boden am besten unverbaut: BUND betrachtet geplante Ausweisung von Gewerbegebieten mit Sorgen

10. Februar 2023 | Boden, Nachhaltigkeit

Mainz. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz spricht sich gegen die Neuentwicklung von weiteren Gewerbegebieten in Mainz und seinem Umland aus und warnt vor der ständigen Neuinanspruchnahme von den landschaftsprägenden landwirtschaftlichen Flächen und Biotopen. Durch den immer größer werdenden Platzbedarf für Städte und Verkehr, geht die Zahl der unverbauten Böden deutlich zurück. Ein Ringen um die verbleibenden Flächen, vor allem in den Ballungsräumen, wird immer deutlicher.

Dazu Jochen Kramer, Projektleiter des BUND-Projekts „Boden schätze(n) – Flächen schützen!“: Alle Menschen brauchen unverbauten Boden als Grundlage für Ernährung, Trinkwasser, CO2-Speicher, Frischluftentstehung, Abkühlung und als Raum für Erholung. Das kann ein Gewerbegebiet alles nicht leisten. Entsprechend wertvoll sind unverbaute Böden. Neuinanspruchnahmen dürfen nur noch in wenigen wichtigen Ausnahmefällen erfolgen.“

Der BUND erinnert an die verbindlichen Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie in Rheinland-Pfalz, die eine vorrangige Nutzung von Raumpotentialen im bebauten Innenbereich der Städte vorsieht sowie die Verminderung des Flächenverbrauchs im Bundesland auf unter einem Hektar am Tag. Der rheinland-pfälzische Flächenverbrauch ist aktuell mit einer Neuinanspruchnahme von 8,7 Hektar pro Tag deutlich darüber.

Bei der Endlichkeit der zur Verfügung stehenden Flächen, sollten insbesondere Gewerbeflächen vorrangig in bereits vorhandenen Gewerbegebieten genutzt werden, die mit verlassenen Standorten und Brachflächen reichlich Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Wenn es um die Entwicklung von neuen Gewerbeflächen geht, sieht der BUND daher die planerische Aufgabe der Kommunen darin, die gegebenen Potentiale zu nutzen und nicht immer neue Flächen im unbebauten Raum in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig muss es Aufgabe des Landes sein, verbindliche Obergrenzen für das Ausweisen von Gewerbeflächen zu beschließen, wie es im Wohnungsbau schon lange richtig und der Fall ist.

Dass beim ganzen Thema Flächenverbrauch endlich etwas geschehen muss, ist offensichtlich“, sagt Jenni Follmann, stellvertretende Landesvorsitzende. „Wir wünschen uns endlich ein engagiertes Eingreifen des Landes, das vor Jahren noch als Vorzeigebundesland im Bereich Flächenverbrauch galt. Davon ist leider nichts mehr übrig geblieben.“

 

Für Rückfragen:

Jochen Kramer, Projektleiter „Boden schätze(n) – Flächen schützen!“: 0176 15869 508, jochen.kramer(at)bund-rlp.de

Jenni Follmann, stv. Landesvorsitzende: jenni.follmann(at)bund-rlp.de

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