BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

BUND begrüßt Kompromiss auf dem Langerkopf: Photovoltaik-Nutzung ist im Einklang mit Zielen des Biosphärenreservats

12. Oktober 2022 | Energiewende, Naturschutz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz begrüßt die aktuellen Pläne, das ehemalige Militärgelände auf dem Langerkopf für Photovoltaikanlagen zu nutzen. „Die Photovoltaikanlagen bringen zwar weniger Ertrag als mögliche Windkraftanlagen. Die Solarnutzung ist aber ein sinnvoller Kompromiss, um die Ziele des Biosphärenreservats nicht zu gefährden und dennoch auf dem Langerkopf regenerativen Strom zu erzeugen“, erläutert Michael Carl, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender. „Wir lehnen die Nutzung von Windkraft im Biosphärenreservat nicht vollständig ab. Das große zusammenhängende Waldgebiet des Pfälzerwalds ist jedoch so einzigartig, dass es freigehalten werden sollte“, ergänzt BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub. „An den Rändern des Schutzgebiets, außerhalb des zusammenhängenden Waldgebiets können wir uns Windkraftanlagen vorstellen“, ergänzt Yacoub.

Kritisch sehen die Umweltschützer*innen, dass die geplanten PV-Anlagen eingezäunt werden sollen. Hierdurch entstünde eine unnötige Landschaftszerschneidung für Wildtiere. Deshalb fordert der BUND, dass für den Schutz der Anlagen ein anderer Weg gefunden werde. Außerdem gehe man davon aus, dass die Anlagen lediglich auf bestehendem Offenland errichtet werden, Baumfällungen für die Anlagen lehne er ab. Weiterhin sei das Gebiet durch die ehemalige militärische Nutzung mit Schadstoffen belastet, was zur Verschmutzung des Grundwassers des nächstliegenden Ortes Hofstätten führe. Die Sanierung dieses Schadens müsse bei den weiteren Planungen berücksichtigt werden.

Nachdem für diesen langanhaltenden Konflikt ein Kompromiss gefunden wurde, erwarte der Verband nun auch einen ebenso konstruktiven, schutzgebietskonformen Umgang mit dem geplanten Ausbau der B 10. In der Öffentlichkeit und in vielen Medien wird die Windkraftnutzung als großes Problem für die Beibehaltung des Status als Biosphärenreservat gesehen. Der objektiv deutlich größere Konflikt besteht aber durch den geplanten Ausbau der B 10. „Der geplante autobahngleiche 4-spurige Ausbau der B 10 führt zu einer weiteren starken Zerschneidung des Pfälzerwalds und ist nicht mit den Zielen des Schutzgebiets vereinbar. Das hat auch das für die Anerkennung des Biosphärenreservats zuständige MAB-Komitee mehrfach betont. Das wird gerne vergessen, wenn aus den Schreiben des Komitees zitiert wird, um die Windkraft zu verhindern “, erläutern die Umweltschützer*innen. 

Für Rückfragen

  • Holger Schinder, BUND-Regionalbeauftragter Pfalz: holger.schindler@bund-rlp.de
  • Sabine Yacoub, BUND-Landesvorsitzende: 0174 9971892
  • Michael Carl, stellvertretender Landesvorsitzender: 02620 8416

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb