BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

BUND ruft zu Anti-Atom-Demo auf Cattenom – non merci!

06. September 2010 | Atomkraft

Der BUND Landesverband Rheinland-Pfalz ruft für Samstag, den 18.09.2010, ab 15:00 Uhr nach Perl bei Trier zur Demonstration gegen das französische Atomkraftwerk Cattenom an der Mosel auf.

Parallel dazu wird in Berlin die bundesweite Demonstration „Atomkraft – Schluss jetzt!“ mit Umzingelung des Regierungsviertels stattfinden.

„Die Beschlüsse der Bundesregierung vom Wochenende, die Laufzeiten der Atomkraftwerke um durchschnittlich zwölf Jahre zu verlängern, führen uns noch tiefer in die atomare Sackgasse hinein. Nur ein beherztes „Atomkraft – Schluss jetzt!“ kann uns auf einen nachhaltigen Kurs in der Energiepolitik bringen“, so Dr. Erwin Manz, Landesgeschäftsführer des BUND.

Die rheinland-pfälzische Bevölkerung ist durch drei Atomkraftwerke, die sich unmittelbar hinter der Landesgrenze befinden, einer hochgradigen Gefährdung ausgesetzt:

      -    Biblis A (bei Worms) ist das älteste in Deutschland noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk und Biblis B das drittälteste. Nach schweren Störfällen wurden behördliche Auflagen immer nur sehr schleppend erfüllt. Die schwersten Mängel in Biblis bestehen beim Schutz gegen Erdbeben. Auch bei den Nachrüstungen wurde u. a. bei der Montage von Dübeln erheblich geschlampt.

      -    Nicht besser steht der Reaktor Philippsburg 1 (bei Speyer) da. Er gehört genau wie der Pannenreaktor Krümmel zu den Siedewasserreaktoren Baulinie 69, dem störanfälligsten in Deutschland laufenden Reaktortyp. Von gravierenden Schwachstellen am Sicherheitsbehälter geht ständig ein erhöhtes Gefahrenpotenzial aus. Bei einem Unfall mit Kernschmelze käme es dort zwangsläufig innerhalb kurzer Zeit zum Durchschmelzen des Sicherheitsbehälters.

      -    Neben den vielen Störfällen der vergangenen Jahre in Deutschland, zeigen auch die Probleme in Cattenom (bei Trier), dass Atomkraft nie sicher sein kann. So musste bei Störfällen im Mai und Juli in Cattenom jeweils der Block 3 abgeschaltet werden. „Jeder kleine oder große Störfall in Cattenom hat über die Mosel auch Auswirkungen auf Rheinland-Pfalz“, so Dr. Erwin Manz.

 

Zu den aktuellen Problemen in den Atomkraftwerken kommen die bekannten ungelösten Probleme hinzu. Nach wie vor gibt es keinen Entsorgungsweg für den Atommüll. Die Gefährdung durch Terroranschläge besteht ebenso weiterhin wie die Unfallgefahr. Der BUND hält es für unverantwortlich, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern.

Bei dem sich in Deutschland abzeichnenden Deal zwischen Regierung und Atomwirtschaft drohen jetzt in erschreckender Weise Sicherheitsanforderungen wirtschaftlichen Interessen untergeordnet zu werden.

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Erhöhung der Energieeffizienz muss nach Meinung des BUND schneller und gezielter vorangebracht werden. Eine Verlängerung von Atomlaufzeiten schwächt nach Ansicht des BUND den Ausbau der Erneuerbaren Energien und damit langfristig die Wirtschaftskraft des Standortes Deutschland. Dass die Energiewende notwendig und möglich ist untermauert der BUND Rheinland-Pfalz in seiner Studie „Fahrplan Energiewende Rheinland-Pfalz“. Darin wird darlegt, wie eine Stromversorgung mit 100% Erneuerbaren Energien erreichbar ist. Am 1. Oktober 2010 veranstaltet der BUND die Tagung „Energiewende jetzt!“ in der Mainzer Akademie der Wissenschaften.


Weitere Informationen zum Widerstand finden Sie hier


Für Rückfragen:
Dr. E. Manz
06131 62706-0 bzw. 0151 12273866

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