BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Der Bodenversiegelung ein Ende bereiten – Ziele der Landesregierung und Empfehlungen der Enquetekommission 18/1 müssen im Landesentwicklungsprogramm verankert werden

04. Dezember 2023 | Boden, Lebensräume, Landwirtschaft

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND RLP, GNOR, NABU RLP und ZGV anlässlich des Weltbodentags

Verbände und Organisationen fordern die Landesregierung am Weltbodentag zur Aufstellung eines bodenschonenden Landesentwicklungsprogramms auf. Zur Sicherung der wichtigen Ökosystemfunktionen des Bodens als Nahrungslieferant, Hochwasserspeicher, Trinkwasserfilter, Kohlenstoffspeicher und Lebensraum muss die Bebauung von neuen Flächen deutlich reduziert werden.

Der tägliche Flächenverbrauch lag in Rheinland-Pfalz 2021 beim Rekordwert von 8,6 Hektar täglich. Das entspricht der Fläche von 11 Fußballfeldern pro Tag. 2022 und 2023 ist mit ähnlich hohen Flächenverbrauchswerten zu rechnen. 

Die täglich neu bebauten Flächen sind jedoch kein Niemandsland, sondern waren zuvor Äcker, Wiesen, Wald und andere naturnahe Biotope, manchmal auch Sportplätze oder Parks. Diese Gebiete haben einen sehr hohen Wert und sind unverzichtbare Bestandteile zur Erzeugung von Lebensmitteln, Trinkwasser, Sauerstoff, aber auch als Kohlenstoff- und Wasserspeicher, Lebensraum und Erholungsfläche. Die Landesregierung hat sich 2014 das Ziel gesetzt, die tägliche Neuversiegelung unter einem Hektar zu stabilisieren. Davon sind wir meilenweit entfernt. Wir fordern daher die Landesregierung auf, anzupacken und endlich umfassende Maßnahmen zur Zielerreichung zu beschließen. Die verbindliche Festschreibung einer Grenze für den täglichen Flächenverbrauch muss im neuen Landesentwicklungsprogramm als Ziel der Landesplanung festgeschrieben werden.

Weiterhin schauen wir in Anbetracht der schrecklichen Flutkatastrophe an der Ahr und der Schäden, die sie an Natur und Menschen angerichtet hat, auf die Empfehlungen der Enquetekommission 18/1 „Zukunftsstrategien zur Katastrophenfürsorge“.  Die Enquetekommission hat in ihrem Abschlussbericht eine Strategie zur Verringerung der Flächenneuinanspruchnahme auf allen Planungsebenen und die stärkere Einbeziehung des Vorsorgegedankens bei der Bauleitplanung und Siedlungsentwicklung empfohlen. Diese Empfehlung möchten wir u.a. im Landesentwicklungsprogramm konkret verankert wissen.

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