BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Globaler Erdüberlastungstag dieses Jahr am 2. August – Aktionsbündnis aus Rheinland-Pfalz fordert eine Verkehrswende

01. August 2023 | Nachhaltigkeit, Mobilität, Klimawandel, Ressourcen & Technik

Vertreter*innen des Aktionsbündnisses „RLP bewegt was“ überreichen die Handabdrücke an Staatssekretär Andy Becht. V.l.n.r.: Carola Kühne (NABU Ortsgruppe Mainz), Erik Dolch (ELAN e.V.), Andy Becht (MWVLW), Edda Treiber (Lokale Agenda 21 Trier e.V.), Peter Herrmann (VCD Landesverband RLP), Sabine Yacoub (BUND Rheinland-Pfalz).  (Lea Zimmermann)

In diesem Jahr erreicht die Welt den sogenannten Erdüberlastungstag am 2. August. An diesem Tag hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die ihr für dieses Jahr rechnerisch zur Verfügung stehen. Den Rest des Jahres wird die Menschheit also ‚auf Pump‘ leben, die verbrauchten Rohstoffe können nicht mehr von den Ökosystemen erneuert werden.

Unter anderem die hohen Emissionen im Verkehrssektor tragen dazu bei, dass der Erdüberlastungstag im Kalender immer weiter nach vorne rückt. Allein in Deutschland verursacht der Verkehrssektor ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgase.

Deshalb nahm das Aktionsbündnis RLP bewegt was in diesem Jahr mit seiner Aktion zum Erdüberlastungstag den Verkehrssektor in den Fokus und startete eine Mitmachaktion. Alle Menschen in Rheinland-Pfalz konnten mit ihrem Handabruck die Politik auffordern, endlich die Weichen zu stellen für eine Verkehrswende. „Insgesamt haben wir über 500 Handabdrücke gesammelt. Gerade junge Menschen haben sich an der Aktion beteiligt und damit ihren Unmut über die aktuelle Verkehrspolitik deutlich gemacht, so Edda Treiber von der Lokalen Agenda 21 Trier e.V. und Sprecherin des Aktionsbündnisses.

Der Verkehrssektor hat bisher sämtliche Klimavorgaben verfehlt und auch die Klimaziele 2030 sind nur mit einer grundlegenden Verkehrswende einzuhalten. Wir brauchen ein neues Verständnis von Mobilität und müssen Verkehr im großen Umfang vermeiden“, erklärt Sabine Yacoub, Vorsitzende des BUND Landesverband Rheinland-Pfalz.

„Wir brauchen nachhaltige Innovation und Konzepte. Allein auf Elektrifizierung zu setzen, reicht nicht aus.  Rohstoffe der E-Mobilität führen zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden im Globalen Süden. Die Landesregierung muss sich ihrer Verantwortung stellen und in der Nachhaltigkeitsstrategie konkrete Ziele verankern“, ergänzt Erik Dolch vom Entwicklungspolitischen Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz.

Am 1. August haben Vertreter*innen des Bündnisses die gesammelten Handabdrücke symbolisch an Staatssekretär Andy Becht vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau übergeben.

„Den Austausch zu diesen wichtigen Themen schätzen wir sehr. Das gemeinsame Ziel, die Ressourcen des Planeten nachhaltig zu nutzen und nicht zu überlasten, eint uns. Der rheinland-pfälzische Weg, sich eng und vertrauensvoll auszutauschen, ist der richtige, um dieser bedeutsamen Aufgabe gerecht zu werden. Es gilt, die unterschiedlichen Auffassungen zu akzeptieren und möglichst nach  Verbindendem zu suchen. Ich kann die Forderungen des Bündnisses nachvollziehen. Meine Aufgabe ist aber der Ausgleich aller Interessen. Denn so berechtigt die Sorge vor der Klimaveränderung, so berechtigt sind auch die Sorgen vor den ökonomischen und sozialen Auswirkungen aller politischen Maßnahmen“, erklärt Staatssekretär Andy Becht.

Für Rückfragen

Edda Treiber (Eine Welt-Fachpromotorin für Umwelt und Entwicklung, Lokale Agenda 21 Trier e.V.) treiber(at)la21-trier.de 

Sabine Yacoub, BUND-Landesvorsitzende, 0174-9971892, sabine.yacoub(at)bund-rlp.de

 

Zum Hintergrund

Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Tag, an dem die Erdüberlastung erreicht ist (Earth Overshoot Day). Dabei werden zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Lebewesen, den die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise haben.

Im Aktionsbündnis RLP bewegt was haben sich verschiedene Umwelt- und Bildungsorganisationen, kirchliche Gruppen und Gewerkschaften zusammengeschlossen. Das Aktionsbündnis wird koordiniert vom Eine Welt-Promotor*innen-Programm in Rheinland-Pfalz. Die Eine Welt-Promotor*innen vernetzen Akteur*innen der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit und unterstützen bürgerschaftliches Engagement durch Beratungs- und Koordinationsangebote.

Mehr Infos unter www.elan-rlp.de/promotorenprogramm.

Beteiligte Organisationen

  • Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Rheinland-Pfalz
  • Bund der Deutschen Katholischen Jugend Diözesanverband Mainz
  • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  • BUNDjugend Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  • Bürgerinitiative Energiewende Mainz
  • Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) e.V.
  • Greenpeace Trier
  • Haus Wasserburg
  • Jugendzentrum „Auf der Höhe“ Trier
  • Katholische Hochschulgemeinde Landau
  • Kolpingwerk Diözesanverband Mainz
  • Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
  • Lokale Agenda 21 Trier e.V.
  • Naturschutzbund Mainz und Umgebung e.V.
  • Naturschutzjugend Rheinland-Pfalz
  • Scientists for Future Regionalgruppe Trier
  • UrStrom BürgerEnergieGenossenschaft Mainz eG
  • Verkehrsclub Deutschland (VCD) Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  • Weltladen-Dachverband e.V.

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