Der lange Weg zum ersten Nationalpark in Rheinland-Pfalz
Die rheinland-pfälzischen Landesregierungen hatten sich viele Jahre gegen einen Nationalpark gesperrt. Doch mit dem Regierungswechsel 2011 begann in Rheinland-Pfalz endlich die Suche nach einem geeigneten Gebiet. Durch eine aktive Bürgerbeteiligung wurde die Bevölkerung in die Suche eingebunden. Vor- und Nachteile, Problemlösungen und Entwicklungsmöglichkeiten wurden diskutiert. Nachdem verschiedene Regionen - wie der Soonwald, der Pfälzerwald und der Hochwald - zur Diskussion standen, fiel die Auswahl aufgrund der hohen Akzeptanz vor Ort auf den Hunsrück-Hochwald – zur Freude des Saarlands. An Pfingsten 2015 wurde der Bundesländer-übergreifende Nationalpark Hunsrück-Hochwald eröffnet.
Was bringt ein Nationalpark der Natur?
In nicht bewirtschafteten Wäldern gibt es eine sehr hohe Artenvielfalt. Hier kommen Arten vor, die typisch für Urwälder sind, wie z. B. der Eremit und der Heldbock. Viele Höhlenbrüter wie der Buntspecht oder der Waldkauz, sind auf die strukturreichen Totholzbestände angewiesen. Sie suchen hier Unterschlupf oder auch einen Großteil ihrer Nahrung.
Was bringt ein Nationalpark für den Tourismus?
Nationalparke bieten den Besucher*innen spannende Naturerlebnisse und Einblicke in verschiedene Lebensräume. Durch eine richtige Vermarktung sowie die Ausstattung mit Infrastruktur durch die Landesregierung, ist Naturtourismus gut möglich. Dazu gehören Nationalparkhäuser mit Dauer- und Wechselausstellungen, gut ausgestattete Wanderwege für alle und natürlich eine gute Anbindung an den ÖPNV. Gute Chancen dank des Nationalparks haben auch Gaststätten, Pensionen, Hotels und Ferienhöfe durch den speziell ausgeprägten Nationalparktourismus. Diese Infrastruktur ist im Hunsrück-Hochwald noch im Aufbau. Insbesondere bei der Entwicklung eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes ist noch viel zu tun.
Entwicklungsnationalpark in Rheinland-Pfalz
Der Hunsrück-Hochwald wurde als so genannter Entwicklungsnationalpark gegründet. In einem Entwicklungsnationalpark wird die ausgewiesene Fläche nicht gleich sich selbst überlassen, sondern schrittweise. Die letzten Flächen erst nach 20-30 Jahren.