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Rheinland-Pfalz

BUND rät: In der Corona-Krise regionale Strukturen stärken – lokal einkaufen hilft Kleinunternehmen und Umwelt

03. April 2020 | Wildbienen, Nachhaltigkeit, Suffizienz

Viele lokale Buchläden bieten während der Coronakrise einen Bestell- und Lieferservice an.  (BUND, Lou Böhm)

Mainz. Die nächsten Wochen und Monate können entscheidend dafür sein, wie unsere Orte und vor allem Innenstädte zukünftig aussehen werden. Denn neben den gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden auch wirtschaftliche Veränderungen zu sehen sein. Vor allem kleine Läden und die Gastronomie vor Ort leiden unter den Auswirkungen der Corona-Krise, während große Online-Händler und europaweit agierenden Lieferplattformen steigende Umsätze verzeichnen.

Dazu die Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz, Sabine Yacoub: „Der BUND Rheinland-Pfalz ruft alle Menschen dazu auf, durch ihr Einkaufsverhalten die regionalen Strukturen zu stärken. Lokal einkaufen hilft den Kleinunternehmen, sichert Arbeitsplätze vor Ort und vermeidet Verkehr. Jeder Einkauf ist dabei auch ein Zeichen der Solidarität mit dem Einzelhandel, der Gastronomie oder dem Marktstand auf dem Wochenmarkt.“

Auch viele kleinere Läden, die bislang nicht über ein Onlineangebot verfügten, haben jetzt neue Angebote. Es lohnt sich also danach zu suchen, bevor direkt bei den bekannten Online-Konzernen bestellt wird. In Mainz und einigen anderen rheinland-pfälzische Städten haben sich bereits Einzelhändler*innen zusammengeschlossen um ihre Lieferungen zu bündeln (Link weiter unten). Auch viele Restaurants liefern Essen auf Bestellung aus oder ermöglichen eine kontaktlose Abholung. Eine weitere Möglichkeit die Gewerbetreibenden in der aktuellen Situation zu unterstützen, ist der Kauf von Gutscheinen, die dann später eingelöst werden. 

Yacoub weiter: „Wir haben es bei jedem Einkauf selbst in der Hand, wo und wie wir unser Geld ausgeben - auch unabhängig von Corona. Wer lebenswerte Städte und Ortskerne erhalten will, muss die Geschäftstreibenden vor Ort unterstützen. Nur so kann eine Verödung verhindert und die Nahversorgung dauerhaft gesichert werden.“

Eine Stadt der kurzen Wege, in der man gut ohne eigenes Auto leben kann, braucht eine gute Nahversorgung. Gleichzeitig können kleinere Geschäfte leichter lokale Anbieter bei ihrer Produktauswahl berücksichtigen. Alles Bausteine um lokale Strukturen zu stärken, ökologischeres Handeln zu unterstützen und Verkehr und damit Lärm und Abgase zu vermeiden. 

An die Einzelhändler und Gastronomen vor Ort appelliert Yacoub: „Bitte liefern sie wo immer möglich mit dem Fahrrad aus, bündeln sie ihre Lieferungen und verzichten sie weitgehend auf Umverpackungen aus Kunststoff. So kann ihre Lieferung noch nachhaltiger werden!“

Link zum BUND-Projekt “NKI: Klimafreundlicher Lieferverkehr für saubere und lebenswerte Städte“ www.BUND.net/lieferverkehr

Der BUND RLP informiert hier über lokale Einkaufsmöglichkeiten in der Krise: www.bund-rlp.de/corona
Noch fehlende Angebote werden gerne ergänzt. Diese bitten wir mit dem Betreff „Lokal einkaufen“ an info(at)bund-rlp.de zu senden.

Für Rückfragen: Sabine Yacoub, 0174-9971892, sabine.yacoub(at)bund-rlp.de

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