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Rheinland-Pfalz

Hochwasserschutz in Rheinland-Pfalz – großflächige Auenreaktivierung anstelle von technischem Hochwasserschutz

24. Mai 2013 | Flüsse & Gewässer, Naturschutz, Ressourcen & Technik

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz begrüßt, dass das Land sich heute in Wörth für den Hochwasserschutz einsetzt. Doch die für Hochwasser- und Naturschutz am besten geeignete Reaktivierung von Auen kommt bei fast allen Hochwasserschutzmaßnahmen des Landes viel zu kurz.

Im Interesse der Unterlieger begrüßt der BUND, dass heute ein weiterer Polder zum Hochwasserrückhalt in Betrieb genommen werden kann. Zugleich bedauert der BUND, dass der in zahlreichen Sonntagsreden versprochene naturnahe Hochwasserrückhalt mit dem „den Flüssen mehr Raum geben werden soll“ auf der rheinland-pfälzischen Rheinseite nicht vorankommt. Sowohl das Bundesamt für Naturschutz (BfN) als auch die EU-Kommission empfehlen vorrangig eine Revitalisierung der Flußauen zum naturgemäßen Hochwasserschutz. Demgegenüber wurde in Rheinland-Pfalz bislang vorrangig ein technischer Hochwasserschutz in gesteuerten Poldern realisiert. Die wenigen Deichrückverlegungen auf der rheinland-pfälzischen Rheinseite reichen keineswegs aus.

„Dabei stehen am rheinland-pfälzischen Rheinabschnitt viele Hundert Hektar zur Verfügung, die sich für eine Auenrevitalisierung eignen würden. Allein in der ehemaligen Hördter Rheinaue lässt sich auf 2000 Hektar so viel Hochwasser zurückhalten, wie in allen unterhalb liegenden Poldern zusammengenommen“, erläutert Dr. Heinz Schlapkohl, Sprecher des BUND-Arbeitskreises Wasser.

Der BUND fordert daher, diese Potenziale für den Natur- und den Hochwasserschutz endlich zu nutzen. Darüber hinaus ist der naturnahe Hochwasserrückhalt zwischen Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Elsass grenzüberschreitend besser als bislang zu koordinieren.

Der BUND hat seine Vorschläge in einer großen Studie „Wildnis am Rhein“ untermauert. Infos unter www.bund-rlp.de/themen_projekte/wasser/

Für Rückfragen:

Dr. Heinz Schlapkohl, Sprecher Arbeitskreis Wasser, 06353/3318
Sabine Yacoub, Landesgeschäftsführerin, 06131-62706-0 oder 0174-9971892 

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