Mit einem Trauermarsch-Flashmob und einem Informationsstand in Mainz machte das Aktionsbündnis „Rheinland-Pfalz bewegt was“ am heutigen Samstag auf den rasanten Verlust biologischer Vielfalt aufmerksam. Anlass war der deutsche Erdüberlastungstag, der dieses Jahr auf den 3. Mai fällt. Würden alle Menschen auf der Welt so leben und wirtschaften wie wir in Deutschland, wären ab diesem Tag alle erneuerbaren Ressourcen aufgebraucht, die eigentlich für das ganze Jahr reichen müssten. Ab jetzt leben wir auf Kosten der Menschen im Globalen Süden und unserer Kinder.
Der Verlust von Biodiversität ist eine der bedrohlichsten Folgen unseres übermäßigen Ressourcenverbrauchs. Laut Weltbiodiversitätsrat sind aktuell bis zu eine Million Arten vom Aussterben bedroht, viele davon könnten bereits in den nächsten Jahrzehnten unwiederbringlich verlorengehen. Zwar ist das Aussterben von Arten ein natürlicher Prozess, jedoch wird er durch menschlichen Einfluss beträchtlich beschleunigt. Heute verläuft das Artensterben mindestens zehn- bis hundertmal schneller als im Durchschnitt der letzten zehn Millionen Jahre. „Doch dieser Verlust betrifft nicht nur Tiere und Pflanzen, er betrifft uns alle. Denn Artenvielfalt ist die Grundlage unseres Überlebens“, so die Landesvorsitzende des BUND Rheinland-Pfalz, Sabine Yacoub. „Wenn Arten sterben, stirbt auch unsere Widerstandskraft.“
„Wir können den Verlust von Biodiversität und die Überschreitung der planetaren Grenzen stoppen – wenn wir jetzt handeln“, betont Edda Treiber von der Lokalen Agenda 21 Trier e.V. und Sprecherin des Aktionsbündnisses. „Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen würde nicht nur den Erdüberlastungstag hinauszögern, sondern auch die Biodiversität schützen und langfristig unser Überleben sichern.“
Bilder und Trauerrede
Pressefotos von "Credo / Unschärfe Kollektiv" finden Sie hier : www.bund-rlp.de/service/presse/pressefotos/
Hier finden Sie die Trauerrede.
Zum Hintergrund
Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Tag, an dem die Erdüberlastung erreicht ist (Earth Overshoot Day). Dabei werden zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Lebewesen, den die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise haben. Neben dem globalen Erdüberlastungstag werden auch die länderspezifischen Erdüberlastungstage errechnet.
Im Aktionsbündnis RLP bewegt was haben sich verschiedene Umwelt- und Bildungsorganisationen sowie kirchliche Gruppen zusammengeschlossen. Das Aktionsbündnis wird koordiniert von der Eine Welt-Fachpromotorin für Klimagerechtigkeit und globale Ressourcen in Rheinland-Pfalz. Sie vernetzt Akteur:innen der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit und unterstützt bürgerschaftliches Engagement durch Beratungs- und Koordinationsangebote. Mehr Infos unter www.elan-rlp.de/promotorenprogramm.
Beteiligte Organisationen
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Rheinland-Pfalz
Bund der Deutschen Katholischen Jugend Diözesanverband Mainz
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) – Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
BUNDjugend Rheinland-Pfalz
Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) e.V.
Evangelisches Dekanat Mainz
Greenpeace Trier
Haus Wasserburg
Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
Jugendzentrum „Auf der Höhe“ Trier
Katholische Hochschulgemeinde Landau
Kolpingwerk Diözesanverband Mainz
Lokale Agenda 21 Trier e.V.
Naturschutzbund Deutschland (NABU) – Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Naturschutzbund (NABU) Mainz und Umgebung e.V.
Naturschutzjugend im NABU Rheinland-Pfalz
Palais e.V.
Scientists for Future Regionalgruppe Trier
UrStrom Bürgerenergie eG
Verkehrsclub Deutschland (VCD) Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisverband Rheinhessen e.V.
Weltladen-Dachverband e.V.