- Rheinland-Pfalz im Ranking der Länder nur im Mittelfeld
- bei Fahrrad-Nutzung auf hinterem Platz
Mainz/Berlin. Jede dritte Person in Deutschland wie auch in Rheinland-Pfalz ist unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort. Das zeigt eine repräsentative, bundesweite Befragung des Forschungsinstituts Kantar* im Auftrag der Allianz pro Schiene, des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats.
BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub: „Der Hauptkritikpunkt der Befragten ist nicht die Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle, viel mehr wünschen sie sich häufigere Verbindungen. Durch die Einführung des Deutschlandtickets wird dieser Missstand noch entscheidender, da mehr Menschen den ÖPNV nutzen. Die Landesregierung muss für die Menschen in Rheinland-Pfalz ein besseres ÖPNV-Angebot zusichern. Gerade auf dem Land benötigen sie eine Alternative zum Auto.“
Mit 68 % fühlen sich viele Menschen in Rheinland-Pfalz zwar gut an den ÖPNV angebunden, doch nur 60 % sind mit der Anzahl der Abfahrten an der nächstgelegenen Haltestelle zufrieden. Besonders kritisch: 54 % geben an, dass sich das Angebot in den letzten fünf Jahren nicht verbessert hat, und für 21 % hat es sich sogar verschlechtert.
Sicherheitsgefühl beim Rad- und Fußverkehr: Deutliche Defizite
In Rheinland-Pfalz fahren 36 % der Befragten nie Fahrrad – ein deutlich höherer Wert als der bundesweite Durchschnitt von 22 %. Nur im Saarland und in Berlin nutzen noch weniger Menschen das Fahrrad. Der hohe Wert kann mit dem Fehlen sicherer Fahrradwege zusammenhängen. Nur 41 % der Menschen in Rheinland-Pfalz haben Zugang zu ausreichend sicheren Radwegen. Und nur 8 % der Radfahrenden fühlen sich heute sicherer als vor fünf Jahren, während 20 % eine Verschlechterung wahrnehmen.
Beim Fußverkehr sieht die Situation ähnlich aus: Lediglich 9 % fühlen sich heute sicherer als vor fünf Jahren, 28 % hingegen unsicherer.
Yacoub: „Die Menschen in Rheinland-Pfalz haben ein Recht auf sichere Fuß- und Radwege. Nur mit einer entsprechenden Infrastruktur können vor allem Kinder und Ältere sicher unterwegs sein. Verkehrsministerin Daniela Schmitt ist aufgefordert, die schwächsten Verkehrsteilnehmenden besser zu schützen.“
Ausreichende Finanzierung für den ÖPNV notwendig
Für die Weiterentwicklung des ÖPNV ist es unabdinglich, dass dieser Bereich ausreichend von Bund und Land finanziert wird. Ohne eine nachhaltige und verlässliche Finanzierung können weder Taktungen verbessert, noch neue Linien geschaffen oder bestehende Angebote ausgebaut werden. Insbesondere in Flächenländern wie Rheinland-Pfalz, wo viele ländliche Regionen dringend bessere Verkehrsanbindungen benötigen, ist eine umfassende Förderung – auch durch den Bund - entscheidend.
*Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat für Allianz pro Schiene, BUND und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat vom 25.09.2024-18.10.2024. mehr als 2.000 Bundesbürger*innen ab 14 Jahren befragt. Die Ergebnisse finden Sie unter: https://www.allianz-pro-schiene.de/wp-content/uploads/2024/11/mobilitaetsbarometer-2024-laendersteckbriefe.pdf
Für Rückfragen:
Sabine Yacoub, Landesvorsitzende: 0174-9971892
Michael Ullrich, Umweltschutzreferent: 0176 15869 153