BUND Trier-Saarburg: Ein Tummelplatz für Wildbienen in Detzem
Neuer Lebensraum für Insekten
Im März 2021 wurde auf einer Wiesenbrache in Hanglage am Moselradweg in Detzem ein ca. 300qm großer blütenreicher Blütensaum angelegt, um genügend Nahrung bereitzustellen. Die Aktion erfolgte im Rahmen der BUND Aktion „Unser Ort Blüht“, welche zeitgleich auch in Trier-Pfalzel durchgeführt wurde. Der Blütensaum wurde finanziert durch Spenden von Sponsoren und engagierten Bürgern. Angelegt ist die Fläche auf fünf Jahre Blühzeit. Eine Pflege ist nicht erforderlich, aber jedes Frühjahr wird ein Schnitt erfolgen.
Im Sommer 2021 wurde dann in einer zweiten Phase auf dem Gelände ein Lebensturm errichtet, der neben Nistplätzen für Wildbienen in Form von Hohlräumen, auch Nistplätze für andere Tiere wie Fledermäuse, Schmetterlinge und Igel bietet.
Im Herbst 2021 wurde die dritte Phase des Projekts „Ein Tummelplatz für Insekten“ angegangen. Da der Großteil der Wildbienenarten Erdnister sind, wurde ein Sandarium (Sandbeet) gebaut. Dieses wird im Frühjahr noch locker bepflanzt. Dazu wurde auch ein Steingarten erstellt, der im Frühjahr noch lückig mit bienenfreundlichen Steingartenpflanzen eingepflanzt wird. Für Wildbienen, die für die Anlage ihrer Nester totes oder morsches Holz bevorzugen, wurde ein Stapel mit Totholz errichtet. Alles Material wurde im Umkreis von wenigen Kilometern gesammelt beziehungsweise beschafft. Sand aus der Sandgrube bei Thörnich, Schiefersteine aus Abbruchkanten und aufgegebenen Weinbergen und Totholz aus den Wäldern der Umgebung.
Blütensuchende Insekten wie die Wildbienen sind vom frühen Frühjahr bis zum späten Herbst aktiv. So wurden, neben 55 Lavendel, der von Mai bis September blühen kann, noch früh-, mittel- und spätblühende Arten von Sträuchern angepflanzt, um für ein durchgängiges Blüh- und Nahrungsangebot zu sorgen. Darunter ist die Sal-Weide, ein Strauch, der von März bis April blüht, ein Weißdorn, der von April bis Mai blüht, ein Faulbaum, der von Mai an bis in den Herbst blüht und ein Sommerflieder, der von Juli bis September blüht. Sämtliche Pflanzen wurden von der Gemeinde gespendet.
Vielen Dank an unseren BUND-Wildbienenbotschafter Peter Wladymyriw für das Konzept sowie die Umsetzung, Organisation und Koordination der Maßnahmen! Wir sind gespannt, wie es 2022 dort weitergeht!
Weitere Bilder auf der Homepage des BUND Trier-Saarburg hier
Lebensraum für Wildbienen in Gensingen
BUND-Wildbienenbotschafterin führt durch den Gemeinschaftsgarten
Der Gensinger Gemeinschaftsgarten soll noch attraktiver für Wildbienen werden. Daher wurde BUND-Wildbienenbotschafterin Melanie Adamik für eine Führung eingeladen. Einiges wurde im Garten auch schon vorher gemeinschaftlich umgesetzt: Es gibt dort eine Blühfläche mit Wildblumen, viele Stauden und Kräuter (z.B. Fetthenne, Sonnenhut, Lavendel), Obstbäume und -sträucher (z.B. Kornelkirsche, Himbeeren). Eine Trockensteinmauer und eine Nisthilfe für oberirdisch nistende Wildbienen sind auch schon vorhanden.
Melanie Adamik erzählte viel über die Lebensweise und Nahrungspflanzen der Wildbienen und gab Tipps, wie man den Garten noch insekten- und wildbienenfreundlicher gestalten könnte. Sie empfahl, ein Sandarium sowie einen Totholzhaufen für unterirdisch nistende Wildbienen anzulegen. Zusätzlich könnten Glockenblumen und Wollziest angepflanzt werden. Am Staketenzaun passen Distel und Königskerzen als Hingucker. Und die einzelnen Fächer der Nisthilfe könnten noch optimaler für Wildbienen befüllt werden.
Vielen Dank an Melanie Appenroth für die Organisation!
Alles über Garten-Wollbiene, Natternkopf-Mauerbiene und Co.
Wildbienen-Exkursion mit BUND-Wildbienenbotschafterin Melanie Adamik in Weiler
In Weiler bei Bingen ist die „Wildbienen“-Welt wohl noch in Ordnung. Auf einer Exkursion in Weiler und Umgebung, zu der die Naturschutzgruppe Weiler bei Bingen eingeladen hatte, haben die Teilnehmer*innen mit BUND-Wildbienenbotschafterin Melanie Adamik viele Wildbienen entdecken können, die zum Teil regional sehr selten oder sogar ausgestorben sind. Beispielsweise die Natternkopf-Mauerbiene. Diese hochspezialisierte Wildbiene versorgt ihr Brut fast ausschließlich nur mit Pollen des blau blühenden Natternkopfs. Das geschulte Auge der Wildbienenbotschafterin entdeckte in einem anderen Vorgarten eine Garten-Wollbiene am Wollziest. Diese stattliche Wildbiene ist gelb-schwarz gefärbt, hat aber einen plumperen Körper als Wespen und kommt noch recht häufig vor. Sie nistet in Hohlräumen wie zum Beispiel in Mauerritzen oder Holzlöchern. Ihre Brutzellen bestehen aus Pflanzenwolle, die sie von Königskerzen oder dem Wollziest abschabt. Die Männchen umrunden in raschem Flug blühende Pflanzen und paaren sich dann blitzschnell mit den Weibchen. Auch die Löcherbiene wurde in Weiler entdeckt. Sie ist in Deutschland noch weit verbreitet und häufig. Diese Wildbiene sammelt Pollen und Nektar hauptsächlich von Korbblütlern wie zum Beispiel der Färberkamille und kann in naturnahen Gärten gut beobachtet werden.
An einer Nisthilfe konnte die Wildbienenbotschafterin zeigen, was man beim Eigenbau beachten sollte. Allerdings wies sie auch darauf hin, dass etwa dreiviertel aller Wildbienenarten im Boden nisten und nicht auf künstliche Nisthilfen angewiesen sind. Hier liegt also das größte Potenzial für den Wildbienenschutz.
BUND Wildbienenbotschafter*innen 2021 ausgebildet
Multiplikator*innen sensibilisieren für den Erhalt der biologischen Vielfalt
Im Rahmen des Projektes „Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen“ hat der BUND Rheinland-Pfalz 2021 zwanzig weitere Wildbienenbotschafter*innen ausgebildet. In einem viertägigen Lehrgang – drei davon corona-bedingt im Onlineformat sowie einem Exkursionstag - lernten sie unter anderem die Grundlagen der Wildbienenbestimmung, die Flora Rheinhessens als Pollen- und Nektarquelle sowie Dialogtechniken kennen. Als engagierte Multiplikator*innen setzen sie sich ehrenamtlich vor Ort ein, bieten Vorträge, Wildbienensafaris und Führungen an. Sie führen eigene Projekte durch und tragen das Thema Arten- und Wildbienenschutz in die Öffentlichkeit. Dabei beraten und unterstützen sie nicht nur Privatleute, Landwirte und Winzerinnen der BUND-Modellprojekte, sondern führen auch Veranstaltungen in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen durch, um für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren. Auch die BUND-Wildbienenberatungsstelle wird von ihnen betreut (www.bund-rlp.de/wildbienenberatung).
Wildkräuter-Wildbienen-Führung in Grolsheim mit BUND-Wildbienenbotschafterin Melanie Adamik
BUND-Wildbienenbotschafterin Melanie Adamik hat am Samstag, 10. Juli 2021 in Grolsheim eine Wildkräuter-Wildbienen-Führung angeboten. Eingeladen hatte das Grolsheimer „Grünstreifen-Planungsteam“. 20 Interessierte waren überrascht von der Anzahl und Vielfalt der Flora und Fauna rund um Grolsheim.
Es gab viel zu entdecken: Weißer Gänsefuß, Rainfarn, Kompasslattich, Wilde Karde, Seifenkraut, Ackerwinde uvm. Manche Wildkräuter haben Heilkräfte und sind essbar. Die Schafgarbe zum Beispiel wurde früher zur Wundversorgung oder als Tee bei Frauenleiden eingesetzt. Aber auch für Wildbienen und viele andere Insekten sind Wildkräuter sehr wichtig. Sie sorgen für ihre Ernährung und für die Nahrung der Nachkommen. Manche Wildbienen haben sich auf ganz bestimmte Nahrungspflanzen spezialisiert. Zum Beispiel die Zaunrüben-Sandbiene, die – wie der Name schon vermuten lässt – ihre Pollen ausschließlich an der Zaunrübe sammelt. Die Rainfarn-Maskenbiene fliegt nur auf Korbblütler und ist häufig an Färberkamille, Margerite, Schafgarbe und ab dem Spätsommer auch auf Rainfarn zu finden.
Im Anschluss an die rund dreistündige Führung gab es kleine schmackhafte Wildkräutergerichte im Garten des Grolsheimer Weinguts Hang.
Blühendes Rheinhessen - Wanderung entlang des Wildkräuter-Lehrpfades zwischen Volxheim und Wöllstein
Mit BUND-Wildbienenbotschafterin Melanie Adamik und Hans-Peter Müller vom Weingut Brühler Hof!
Bei der gut besuchten Veranstaltung erfuhren die Teilnehmer*innen u.a. viel über die Bedeutung von Wildkräutern für Wildbienen und Co. sowie über das Ökosystem im Weinberg. Anschließend gab es ein leckeres Kräutermahl mit Weinverkostung für alle.
Das Weingut Brühler Hof hat einen Wildkräuter-Lehrpfad eingerichtet und stellt eine App bereit, die es ermöglicht, eigenständig den Lehrpfad zu laufen. Kleine Schilder mit den passenden QR-Codes informieren über die Wildkräuter und Weinsorten.
Das Weingut Brühler Hof wertet seit vielen Jahren die Flächen seine Weinberge ökologisch auf und ist auch Modellpartner im BUND-Projekt „Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen“. In diesem Projekt werden wildbienenfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Es wird gefördert aus Mitteln der Aktion Grün des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz gefördert. Weitere Infos: https://www.bund-rlp.de/wildbienen
BUND-Wildbienenbotschafter*innen besuchen Naturparkschule in Hennweiler
Grundschüler erleben „Biene Maja und ihre wilden Schwestern“
BUND-Wildbienenbotschafterin Katja Geißler und Wildbienenbotschafter Michael Leukam besuchten am 25. Juni 2021 die Naturparkschule in Hennweiler und brachten über 70 Kindern der Grundschule in mehreren Runden die wunderbare Welt der Wildbienen näher. Zuerst mit Theorie: Was sind Wildbienen, wie leben sie und wie kann man die rund 570 Wildbienenarten schützen? Nach einem 30-minütigen Vortrag und unzähligen Fragen lernten die Schülerinnen und Schüler direkt vor der Haustür den Lebensraum Wiese kennen. Nur einige Hummeln, die übrigens auch zu den Wildbienenarten zählen, waren bei dem kühlen und windigen Wetter unterwegs und labten sich an Flockenblumen, Labkraut und Glockenblumen. Am Rande der Wiese demonstrierten die beiden Wildbienenbotschafter an einer alten Wildbienennisthilfe, was man beim Bau alles falsch machen und wie der Bau richtig gelingen kann. So dass hier im Optimalfall viele Wildbienen ein Zuhause finden können. Auch über die Honigbiene erfuhren die Kinder einiges. An einem Schaubienenkasten gewährte Katja Geißler, die nicht nur Wildbienenbotschafterin, sondern auch Imkerin ist, Einblicke in das Innere eines Bienenstocks. Nach kurzem Spiel auf der Wiese gab es für jedes Kind Informationsmaterial und ein Tütchen mit Wildblumensamen. Viel Lob gab es nicht nur von den Klassenlehrer*innen und der Schulleiterin Sina Herzog, sondern vor allem auch von den Kindern. Sie waren begeistert von den Wildbienen und wollen das Gelernte so bald wie möglich zu Hause umsetzen.
Die Schulveranstaltung wurde im Rahmen des Projekts "Aktion Bien - Bienen machen Schule" ermöglicht. Mit dieser Aktion unterstützt die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz die Haltung von Bienen in Schulen, Kitas und an anderen Bildungsorten.
BUND-Wildbienenbotschafter*innen werden im Rahmen des Projekts „Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen“ des BUND Rheinland-Pfalz ausgebildet. Sie engagieren sich als Multiplikator*innen ehrenamtlich vor Ort, führen eigene Projekte durch und tragen das Thema in die Öffentlichkeit. Sie beraten nicht nur Privatleute, Landwirte und Winzerinnen der BUND-Modellprojekte, sondern führen auch Veranstaltungen in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen durch. Das Projekt wird aus Mitteln der Aktion Grün des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz gefördert. In diesem Projekt setzt sich der BUND Rheinland-Pfalz seit mehreren Jahren für die Artenvielfalt und für bessere Lebensbedingungen der Wildbienen ein.
Weitere Informationen: BUND Rheinland-Pfalz, www.bund-rlp.de/wildbienen, wildbienen(at)bund-rlp.de, 06131-62706-0
Die Agrarwintertage 2021
Die rheinland-pfälzischen Agrartage vom 25. -29.1.2021 fanden dieses Jahr online als Agrar-Winter-Tage statt. Der BUND Rheinland-Pfalz präsentierte sich mit einem bunten Infostand zum Projekt Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen. Es gab viele Infomaterialien zu Wildbienen und ihrem Schutz. Zwei Rollups zeigten, was der BUND im Projekt Blühendes Rheinhessen macht. Auf der Fotostrecke waren verschiedene Wildbienenarten und Aktionen von Wildbienenbotschafter*innen zu sehen. Die Fotos zeigten auch Modellprojekte für den Wildbienenschutz, die der BUND gemeinsam mit Landwirten vor Ort durchführt. Der Infostand hatte im Laufe der fünf Tage 221 Besucher*innen. Darüber freuen wir uns sehr!
Ein wichtiges Ziel des Projekts Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen ist der Dialog mit der Landwirtschaft. Ein weiteres Ziel, die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu bewahren. Aus Naturschutzsicht ist eine bäuerliche Landwirtschaft mit hoher Wertschätzung für Erzeuger und Nahrungsmittel sehr wichtig. Das wünschen sich auch viele Landwirt*innen. Der BUND möchte deshalb im konstruktiven Austausch mit der Landwirtschaft bleiben. Dass Landwirte gezwungen werden, für den Weltmarkt und immer billiger zu produzieren, durchkreuzt viele Bemühungen, die Natur- und die Artenvielfalt zu schützen. Das muss sich ändern! Für die Landwirte und für die Natur!
Die beiden Rollups finden Sie hier:
PDF 1,56 MB PDF 1,35 MB
Agrartage im Januar 2020
Um mit Landwirt*innen ins Gespräch zu kommen, hat der BUND Rheinland-Pfalz im Januar 2020 zum ersten Mal mit einem Stand an den Agrartagen in Nieder-Olm teilgenommen. Der Infostand zum Projekt Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen war ein voller Erfolg. Wildbienenbotschafter*innen, Mitarbeiter*innen und Vorstandsmitglieder des BUND konnten in vielen Gesprächen die unterschiedlichen Positionen von Bäuerinnen und Bauern erfahren. Einig war man sich meist darin, dass die Preise für Lebensmittel zu niedrig sind und dass Umweltleistungen honoriert werden müssen. Kontroverser waren die Positionen zum Einsatz von Pestiziden und Nitrat. Die Gespräche förderten den fachlichen Austausch zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Der Kreis der an Wildbienen interessierten Menschen auf dem E-Mail-Verteiler ist weiter angewachsen. Auf einer Podiumsveranstaltung, die im SWR 4-Radio übertragen wurde, konnte BUND Vorstandsvorsitzende Sabine Yacoub deutlich machen, dass der BUND an einem Austausch auf Augenhöhe mit der Landwirtschaft interessiert ist. Es wurden Kontakte für weitere Gespräche geknüpft.
Weiterer Dialog Naturschutz - Landwirtschaft Dialogforum „Bühne Zukunft“ am 29.1.2020 in Volxheim
Das Dialogforum Bühne Zukunft, initiiert durch die BUND Wildbienenbotschafter*innen Michael Leukam, Melanie Adamik und Katja Geißler am 29.1.2020 in Volxheim diente dem Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Anwesende Interessengruppen waren „Land schafft Verbindung“, das DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Vertreter der Ökologischen Landwirtschaft und Vertreter von den Naturschutzverbänden BUND und NABU.
Verschiedene Interessensvertreter*innen hielten Vorträge und Positionen wurden ausgetauscht.
Weitere Aktivitäten
An den Lehrgängen zum/zur Wildbienenbotschafter*in hatten 2018 und 2019 insgesamt 27 Personen teilgenommen. Davon haben 17 durch den Nachweis eines eigenen Projekts die Fortbildung erfolgreich abgeschlossen und sind weiterhin aktiv. Die Projekte der Ehrenamtlichen sind sehr vielfältig und umfassen die Betreuung von Modell- und/oder Nachahmerprojekten sowie Wildbienen-Exkursionen, Führungen und Vorträge.