BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

BUND-LDV: Energiewende voranbringen, statt kaputtreden!

16. Mai 2023 | Energiewende, Klimawandel

Mainz, Bad Kreuznach. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz reagiert auf seiner Delegiertenversammlung auf die aktuelle politische und öffentliche Debatte zu den geplanten Änderungen im Gebäudeenergiegesetz (Heizungsgesetz) und verweist darauf, dass viele Aussagen und Veröffentlichungen verwirrend oder irreführend sind. „Es gibt immer noch starke Lobbygruppen, die gegen die notwendigen Umstellungen arbeiten und die Verunsicherung in der Bevölkerung gezielt nutzen, um z.B. die Abkehr von Verbrennungsmotoren sowie Öl- und Gasheizungen zu verhindern oder möglichst lange hinauszuzögern und geplante gesetzliche Regelungen auf EU- und Bundesebene zu stoppen oder zu verwässern. Ganz aktuell ist dies beim geplanten Heizungsgesetz der Fall, kürzlich beim europaweiten Aus des Autos mit Verbrennungsmotor“, heißt es in der einstimmig beschlossenen Resolution.

Ziel des Verbands ist eine Versachlichung der Debatte, in der Effizienz und Wirkungsgrade von Technologien ernst genommen werden und nicht durch eine vermeintliche Technologieoffenheit ausgebremst werden. So sei die Wärmepumpe ungerechtfertigt in Verruf geraten. Im Papier heißt es zur Wärmepumpe: „Sie kann durch den Einsatz erneuerbaren Stroms deutlich effektiver arbeiten, als eine Gas- oder Ölheizung. Bei einer durchschnittlichen Effektivität können etwa drei Teile Wärme aus einem Teil Strom gewonnen werden. Somit werden mittels Wärmepumpe zwei Drittel der Energie eingespart, zumindest dann, wenn der Strom 100 % regenerativ ist.“ Das Gleiche gelte für den Elektromotor, der nicht nur abgasfrei sei, sondern auch gegenüber dem Verbrenner eine etwa fünfmal bessere Effizienz aufweise. Die auf der Erzeugung von Wasserstoff basierenden Technologien wie der Brennstoffzelle oder den Synfuels haben ebenfalls den Nachteil, dass mindestens drei Viertel der Energie im Prozess verlorengehe.

Die BUND-Delegierten befassten sich außerdem mit ihren Positionspapieren zum Ausbau der Windenergie und zur Freiflächenfotovoltaik. Beide Papiere wurden jeweils mit großer Mehrheit beschlossen. Während das Windenergiepapier eher im Detail nachgeschärft wurde, um weiterhin die erforderliche Anzahl von Windrädern trotz des nötigen Artenschutzes zu ermöglichen, wurde das bereits über 15 Jahre alte Papier zur Freiflächen-Photovoltaik grundsätzlich überarbeitet. Die Agri-PV (gemeinsame Nutzung einer Fläche für PV und Landwirtschaft) wird als neuere Entwicklung begrüßt und es wird anerkannt, dass zum Gelingen der Energiewende auf Freiflächen-PV nicht verzichtet werden kann. Diese müsse aber naturschutzkonform errichtet werden.

Die Resolution finden Sie im hier.

Für Rückfragen:

Sabine Yacoub, 0174-9971892

Michael Carl, 02620 8416

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb