50 Jahre BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Blühendes Rheinhessen, das beliebte Projekt des BUND Rheinland-Pfalz, feierte sein Finale

28. März 2022 | BUND, Gefährdete Tiere und Pflanzen, Lebensräume, Naturschutz, Wildbienen

5 Modellflächen und 40 Wildbienenbotschafter*innen

Abschlussveranstaltung des BUND-Projekts "Blühendes Rheinhessen - Wein, Weizen, Wildbienen" im Weingut Goldschmidt in Worms-Pfeddersheim am 22.3.2022  (Jutta Schreiner)

28. März 2022

Das Finale des überregional bekannten und erfolgreichen Projekts „Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen“ des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wurde auf dem Weingut Goldschmidt in Pfeddersheim gefeiert. Ehrenamtliche, Landwirt*innen, Vertreter des Klimaschutzministeriums, der Politik und des BUND kamen auf dem Weingut zusammen, um Revue passieren zu lassen, was in den letzten Jahren für die Wildbienen erreicht wurde. Bemerkenswert ist das große Interesse in der Bevölkerung an Wildbienen. Der BUND bildete 40 Wildbienenbotschafter*innen aus und gewann 15 Landwirt*innen, die in Modellprojekten Maßnahmen zur Wildbienenförderung ergriffen. Nach 64 Jahren konnte zum ersten Mal in Rheinland-Pfalz wieder eine Grubenhummel auf der Modellfläche in Grolsheim nachgewiesen werden. Das Projekt wurde 2019 im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Den Anfang der bei strahlendem Sonnenschein im Innenhof des Weingutes stattfindenden Abschlussveranstaltung machte der Staatssekretär des Klimaschutzministeriums Dr. Erwin Manz. Er lobte das Projekt als Leuchtturm, das über die Region hinaus strahlt und viele Menschen dazu inspiriert, sich für Wildbienen einzusetzen. „Das Projekt „Blühendes Rheinhessen - Wein, Weizen, Wildbienen“ ist ein Vorzeigeprojekt im Rahmen der Aktion Grün. Es verbindet ehrenamtlichen Naturschutz mit Landwirtschaft und Weinbau und bildet so eine gute Grundlage, Rheinhessen zur insektenfreundlichen Modellregion zu machen!“ sagte Erwin Manz.
BUND Landesvorsitzende Sabine Yacoub rief in Erinnerung: „Ein Bewusstsein für die Vielfalt und Bedeutung der Wildbienen zu schaffen und einen konstruktiven Dialog mit der Landwirtschaft zu führen, ist dem BUND ein wichtiges Anliegen.“ Projektleiterin Alexandra Stevens ergänzte dazu, dass sie in diesem Projekt besonders auf das vielfältige ehrenamtliche Engagement mit Freude und Stolz zurückblicke. Das Netzwerk der ehrenamtlichen Wildbienenbotschafter*innen sowie die Wildbienenberatungstelle wird sie weiter betreuen.
Uli Goldschmidt, selbst Landwirt, setzt sich in seinem Weingut als Modellprojekt für die Wildbienenförderung ein. Er und Axel Schönhofer zeigten, dass Naturschützer*innen und Landwirte gut zusammenarbeiten können. Mit großer Unterstützung des Wildbienenbotschafters Michael Leukam legte Goldschmidt erfolgreich Blühflächen zwischen den Reben an, um damit das Blütenangebot für die Insekten zu verbessern. „Die Wilde Möhre ist zum Beispiel ein echter Insektenmagnet“, sagte Schönhofer.
Nach den Erfahrungen aus den Modellprojekten erläuterte Wildbienenbotschafterin Maren Goschke, wie in der Umweltbildung Bewusstsein bei Kindern für Insekten als unsere Helfer geschaffen wird. Sie möchte Kindern die Angst vor den „Krabbeltieren“ nehmen. Denn es herrscht großer Aufklärungsbedarf, dass Insekten nicht immer stechen und eine wichtige Rolle für unsere Nahrungssicherung spielen. Ohne sie gäbe es Obst, Gemüse, Honig und viele weitere Nahrungsmittel nicht.
Worauf man bei Nisthilfen für Wildbienen achten muss, erklärte Wildbienenbotschafter Torsten Jäger. Er baute in Bodenheim eine Nisthilfe aus recycelten Fassdauben. Aufgebaut auf der Rückfront eines Weinfasses, sorgt es als Hingucker für Aufmerksamkeit und will zur Nachahmung anregen.

Das Wildbienentelefon ist bis Ende Oktober immer mittwochs von 18-19 Uhr unter der Nummer 06131 6270630 zu erreichen. Anfragen können auch an die Mail-Adresse wildbienenberatung@bundrlp.de gestellt werden.

Weitere Informationen und Kontakt: BUND Rheinland-Pfalz, Alexandra Stevens, alexandra.stevens@bund-rlp.de, www.bund-rlp.de/wildbienen

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