Mitte der 1970er Jahre wurde der ZAK (Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern) die Genehmigung erteilt, unvorbehandelte Siedlungsabfälle im Kapiteltal zu deponieren. Bis zum Jahr 2000 wurden etwa 6 Millionen m3 Abfälle dort gelagert, das Tal ist bis zu 60m hoch verfüllt. Nun soll auf der Altdeponie eine weitere Deponie für geringer belastete Abfälle (Abfälle der Klasse DK I nach der Deponieverordnung) errichtet werden. Dazu soll die ca. 21,3 ha umfassende Oberfläche der Altdeponie schrittweise mit einer Barriere abgedeckt werden, die als Untergrund für die DK I - Deponie dienen soll. Zusätzlich soll die geplante DK I - Deponie auf weitere ca. 10,3 ha bisher unbeanspruchte Fläche ausgedehnt werden.
„Die Altdeponie im Kapiteltal wurde auf einem Untergrund errichtet, der nicht den heutigen Anforderungen an eine Barriere gegenüber dem Grundwasser entspricht“, erklärt der BUND Landesvorsitzende Dr. Holger Schindler. Aus den Planunterlagen geht hervor, dass der Talgrundwasserleiter und Gesteinsschichten (obere Trifelsschichten) im Untergrund durch das Sickerwasser bereits belastet sind. Eine Drainageleitung aus 1999 kann nur einen Teil des Sickerwassers abfangen, dieses wird offenbar unvorbehandelt in das städtische Kanalnetz geleitet.
Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD-Süd) hat die Altdeponie entgegen gesetzlicher Vorgaben als Deponie der Klasse DK II bezeichnet. Damit wurde die rechtliche Grundlage geschaffen, damit die Deponie aufgestockt werden kann. „Die Altdeponie muss dringend saniert werden“, fordert Schindler. „Nur so kann eine fortdauernde Belastung des Grundwassers verhindert werden. Vorher ist die Ablagerung von weiterem Material undenkbar.“
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