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Rheinland-Pfalz

BUND: Ausbau der Windenergie zu gering

18. Februar 2021 | Energiewende, Klimawandel

25 neue Windräder im Jahr 2020 sind deutlich zu wenig – Energiewende ist ohne Windenergie nicht möglich – Im Land fehlen noch hunderte Anlagen

Windpark Hatzenbühl  (Michael Ullrich, BUND)

„Die jetzt bekannt gewordenen Zahlen zum Ausbau der Windenergie in Rheinland-Pfalz machen weiterhin betroffen, da mit so wenig neuen Anlagen die Energiewende scheitern wird.“ Mit dieser klaren Aussage meldet sich der stellvertretende Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Michael Carl zu Wort. „Über lange Jahre lief der Ausbau zufriedenstellend. Aus vielfältigen Gründen stockt in letzter Zeit jedoch der Zubau – und damit die gesamte Energiewende. Mit 25 Anlagen pro Jahr kommen wir nicht voran!“

Die zunehmenden Waldschäden, etwa im Westerwald zeigten auf, wie weit der Klimawandel bereits fortgeschritten sei und wie notwendig Investitionen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen seien. Der Gedanke, die aktuell kahlen Waldflächen bei vorhandener Windhöffigkeit für weitere Anlagen zu nutzen, sei daher für den BUND nachvollziehbar. Sie befänden sich häufig in öffentlicher Hand und somit sei nicht nur eine zügige Genehmigung möglich, sondern auch eine sinnvolle Nutzung der Pachteinnahmen, etwa zum Aufbau eines klimastabilen Waldes. Weitere positive Beispiele zeige der Rhein-Hunsrück-Kreis, wo mit dem Geld aus der Windenergie viele soziale Projekte, vom Kindergarten über Sportstätten bis zum Elektro-Dorf-Auto unterstützt werden konnten.

Leider würden die Genehmigungen recht häufig beklagt, was teilweise an schlechten Planungen oder der mangelnden Ausstattung der Genehmigungsbehörden mit Fachpersonal läge. Auch die professionell arbeitenden Anti-Windkraft-Initiativen seien ein gewisses Problem. Von diesen würden häufig Naturschutzargumente instrumentalisiert, um Eigeninteressen durchzusetzen. Wie aus einem jüngst erschienenen „Spiegel“-Beitrag hervorgeht, würden die Initiativen aber gewaltig überschätzt. Nach einer Studie seinen von den „rund 1000“ Anti-Windkraft-Bürgerinitiativen in Wirklichkeit nur etwa 290 wirklich existent. Nur einige wenige davon würden gegen Windenergieanlagen klagen. Deren Finanzierung sei zudem dubios. Im „Spiegel“ würden Braunkohleproduzenten und Aluminiumhütten als Sponsoren für die Gerichtsverfahren vermutet. Anders seien die Prozesskosten für teilweise über 20 Verfahren gegen Windenergieanlagen durch eher kleine Vereine nicht zu stemmen, da für solch massive Einsprüche Kosten in Höhe von vielen hunderttausend Euro anfielen.

 

Für Rückfragen:

Michael Carl, 02620-8416
Sabine Yacoub, 0174-9971892

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