BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

BUND-Delegiertenversammlung in Koblenz

28. März 2009 | BUNDintern, Atomkraft, Kohle

BUND: Ausstieg aus Atom und Kohle ist machbar Neue Projekte stärken ehrenamtliches Engagement im Verband

Koblenz. Mainz. Die Landesdelegiertenversammlung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. in Koblenz stellte fest, dass der gleichzeitige Ausstieg aus der Atomenergie und aus der Kohleverstromung nicht nur möglich, sondern aus ökologischen und ökonomischen Gründen sogar eine Riesenchance ist. Konsequentere Energiesparmaßnahmen, Steigerung der Energieeffizienz und ein deutlich besserer Einsatz der Potenziale erneuerbarer Energien sind die geeigneten Mittel, den Klimawandel wirklich entgegenzutreten und die Zukunft des Lebens auf dieser Erde zu sichern.

Im Mittelpunkte der Landesverbandsberichte standen zahlreiche erfolgreiche Natur-, Umweltschutz-, und Umweltbildungsprojekte des Verbandes. Gelobt wurde die gute Zusammenarbeit von Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht und den ehrenamtlichen BUND-Gewässerbeobachtergruppen im ganzen Land. Die sogenannten „Wasserläufer“ erkunden die Lebensvielfalt in den rheinland-pfälzischen Gewässern und haben dabei viele bislang unbekannte Vorkommen von selten Krebs- und Insektenarten entdeckt. Ein weiterer Aktions-Schwerpunkt ist die bundesweite Kampagne „Rettungsnetz Wildkatze“: Im Süden des Landes wollen die örtlichen Gruppen durch Landkauf und Gehölzpflanzungen die Wanderung der Katzen zwischen Pfälzerwaldes und den Rheinauenwäldern ermöglichen. Große Sorge bereitet den Naturschützern die Zerschneidung der Waldgebiete durch Straßen. Der BUND fordert: „Mit höchster Priorität müssen nun Grünbrücken gebaut werden. Mithilfe des Konjunkturpakets II der Bundesregierung ist es möglich, diese schon lange dringend geforderten Maßnahmen endlich umzusetzen." Nach Ansicht des BUND haben Grünbrücken über die A3 im Westerwald, die A1 in der Eifel, die A6 und B50 im Pfälzerwald höchste Priorität. Die europaweit bedeutsamen Wildtierkorridore sind bekannt und im Landschaftsprogramm auf Initiative des BUND auch dargestellt worden.

In einer von den Delegierten verabschiedeten Resolution zu den bevorstehenden Kommunalwahlen setzt sich der BUND getreu dem Motto „Global denken – lokal handeln“ für den Nachhaltigkeitscheck der örtlichen Partei-Wahlprogramme ein. Zentrale BUND-Forderungen, wie Begrenzung des Flächenverbrauches, Entwicklung kommunaler Energiekonzepte, Renaturierung von Bächen und die Stärkung des ÖPNV liegen im Verantwortungsbereich der Kommunen.

In zwei Vorträgen wurde der weitere Ausbau der Windenergie und den sich daraus ergebenden Anforderungen für die Raumordnung vertiefend betrachtet. Prof. Dr. Keilen aus dem Umweltministerium referierte: „Die Windkraft ist derzeit von allen erneuerbaren Energien die kostengünstigste. Allein durch das Repowering, den Austausch von alten Anlagen durch hoch leistungsfähige Windräder der neusten Generation, kann ein wesentlicher Zuwachs erzielt werden. Allerdings reicht dies nicht aus. Es müssen zusätzliche Standorte ausgewiesen werden.“ Für den BUND ist dabei ist eine behutsame Abwägung zwischen der Windhöffigkeit einerseits und Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes andererseits vorzunehmen. Landesweit bedeutsame Rastflächen des Vogelzuges bedürfen eines besonderen Schutzes. Als geeignetes Instrument für diese Abwägung sieht der BUND die verbindliche Festsetzung von Windparks in den Regionalen Raumordnungsplänen an. Doch Planungsgemeinschaften und Landesregierung scheuen diese Verantwortung und reichen den schwarzen Peter der Abwägung nach unten zu den Gemeinden weiter. Dort ist man vielfach mit diesen Entscheidungen überfordert. Bei der anstehenden Neuauflage der Pläne müssen daher die Planungsgemeinschaften endlich ihre Lenkungsaufgabe ernsthaft wahrnehmen.

Für Rückfragen:

Dr. E. Manz  06131 62706-0 bzw. 0151 12273866 

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