BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 wird 20 Jahre alt: Zeit zu feiern und Zeit die Zukunft zu gestalten

26. Juni 2012 | Gefährdete Tiere und Pflanzen, Lebensräume, Naturschutz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz feiert mit und gratuliert dem Land Rheinland-Pfalz zu diesen Naturschätzen und zu der gestern auf einer Festveranstaltung in Mainz verkündeten Absicht, die Entwicklung der Gebiete nun stärker zu fördern.

Mainz. Das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 feiert seinen 20. Geburtstag. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz feiert mit und gratuliert dem Land Rheinland-Pfalz zu diesen Naturschätzen und zu der gestern auf einer Festveranstaltung in Mainz verkündeten Absicht, die Entwicklung der Gebiete nun stärker zu fördern. Denn es bleibt noch viel zu tun, um die europaweit gefährdeten Lebensräume und Arten für die Zukunft zu erhalten. Detaillierte Managementpläne und finanzielle Förderungen in den Gebieten sind dringend notwendig. Die Kenntnisse über den Zustand der zu schützenden Lebensraumtypen und Arten muss verbessert werden.  

Der BUND feiert 20 Jahre Fauna-Flore-Habitat-Richtlinie und NATURA 2000: „Die 177 NATURA 2000-Gebiete sind Rückzugsraum für europaweit gefährdete Tier- und Pflanzenarten. In der Vergangenheit wurden die Pflichten, die sich die EU-Mitgliedsstaaten zum Schutz der Natura 2000-Gebiete auferlegt hatten, oft nicht ernst genommen. Deshalb freuen wir uns, dass das Land Rheinland-Pfalz nun endlich an Bewirtschaftungsplänen für diese Gebiete arbeitet. Wichtig sind möglichst klare und parzellenscharfe Aussagen“, so Sabine Yacoub, Landesgeschäftsführerin des BUND nach der Festveranstaltung des Umweltministeriums in Mainz. Die Bewirtschaftungspläne sollen aufzeigen, wie die Tier- und Pflanzenarten in den Gebieten langfristig überleben können. Derzeit liegen erst für 7 Gebiete solche Pläne vor, für 80 weitere gibt es nun offenbar Entwürfe.

Auch nach 20 Jahren ist der Zustand von EU-weit geschützten Lebensräumen wie beispielsweise Auwäldern oder bestimmten Grünlandtypen immer noch schlecht.  Die Bewirtschaftungspläne werden zeigen, welche Formen der Nutzung förderlich für die NATURA 2000-Gebiete sind.

Weiteres Anliegen des BUND ist es, den Ausbau der erneuerbaren Energien schnell aber naturver­träglich zu begleiten. „So lehnen wir beispielsweise Windkraft in NATURA 2000-Gebieten als den Vorrangflächen für Naturschutz ab“, ergänzt Yacoub weiter. „Durch einen klaren Ausschluss der Gebiete ließe sich der Ausbau der Windkraft außerdem beschleunigen, da dann keine aufwändigen Natura2000-Verträglichkeitsprüfungen erforderlich seien.“

Mit Exkursionen und Projekten wirbt der BUND im NATURA-2000-Geburtstagsjahr gerne weiter für das europäische Schutzgebietsnetz. Beispielsweise wird der Wildkatze bundes- und landesweit durch das Anpflanzen von Hecken und Bäumen geholfen, in die verschiedenen für sie geeigneten NATURA 2000-Gebiete wandern zu können.

Für Rückfragen: Sabine Yacoub, 06131-62706-0 oder 0174-9971892 

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