Bodenheim. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landeverband Rheinland-Pfalz hat sich in Bodenheim zu seiner jährlichen Landesdelegiertenversammlung getroffen. Das höchste Gremium des Verbands wählte turnusgemäß einen neuen Landesvorstand und fasste wegweisende umweltpolitische Beschlüsse.
Neuwahl des Landesvorstands
In ihren Ämtern bestätigt wurden die Landesvorsitzende Sabine Yacoub und ihr Stellvertreter Michael Carl. Neu als stellvertretender Landesvorsitzender wurde Wolfgang Adelfang gewählt. Er löst damit Jenni Follmann ab, die nicht mehr kandidierte. Auch in den weiteren Funktionen gab es personelle Entscheidungen: Lukas Prinz wurde erneut zum Schatzmeister gewählt, Annette Lehnigk-Emden zur Justitiarin, Gavin Grosvenor zum Pressesprecher. Die Regionalbeauftragten Dr. Agnes Tillmann-Steinbuß (Trier-Birkenfeld), Dr. Holger Schindler (Pfalz) und Egbert Bialk (Mittelrhein-Westerwald) sowie die Beisitzenden Karin Marsiske und Dr. Stefan Naumann ergänzen das Vorstandsteam. Für die BUNDjugend gehört Isabelle Hercher dem Gremium an.
Fachvortrag und politische Positionierung
Im öffentlichen Teil der Versammlung hielt Dr. Anke Uhl von der Deutschen Gesellschaft für Limnologie einen Vortrag zur Bedeutung von Gewässer- und Grundwasserschutz – ein Thema, das dem BUND seit jeher am Herzen liegt und angesichts der Klimakrise weiter an Bedeutung gewinnt.
Resolutionen für Demokratie und Nachhaltigkeit
Mit der Resolution „Demokratische Umweltrechte bewahren!“ fordert der BUND Rheinland-Pfalz die Landesregierung auf, sich gegen die Pläne der Bundesregierung zu stellen, die Klagerechte von Umweltverbänden und deren Informationsrechte einzuschränken. Er fordert außerdem, dass das Landestransparenzgesetz weiterentwickelt und ein Landesbeteiligungsgesetz auf den Weg gebracht wird. Die Delegierten kritisieren: „Wer Umweltverbände für ihre gesetzlich garantierten Rechte angreift, schwächt die Demokratie selbst!“ Und weiter: „Die ökologische Transformation braucht nicht weniger Kontrolle – sondern mehr Gerechtigkeit, mehr Beteiligung und mehr Transparenz. Wer Verbandsklagerechte abbaut oder Umweltinformation einschränkt, kapituliert vor kurzfristigem Profitdenken und verliert das Gemeinwohl aus dem Blick.“
Mit den „Thesen Wasserstoff-Nutzung“ legt der Landesverband erstmals eine umfassende Position zur Rolle von Wasserstoff in der Energiewende vor. Dort wird dargestellt, dass die Nutzung nur in wenigen Bereichen sinnvoll ist – insbesondere für Heizungen und Fahrzeuge gibt es deutlich effizientere Möglichkeiten.
Mit der Resolution „Rohstoffwende jetzt“ fordert die Versammlung das Land auf, Maßnahmen zur drastischen Reduktion des Rohstoffverbrauchs zu ergreifen. Ziel ist es, die ökologischen Schäden durch Ressourcenabbau zu minimieren und die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise voranzutreiben.
Zu den Beschlüssen
Für Rückfragen
Sabine Yacoub, 0174-9971892