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Rheinland-Pfalz

Klage gegen Biblis-Abschaltung zeigt: RWE-Manager ignorieren Fukushima-Gau

04. April 2011 | Atomkraft, Energiewende, Ressourcen & Technik

BUND ruft RWE-Stromkunden zum Anbieterwechsel auf

Für den rheinland-pfälzischen Landesverband des BUND ist die heute vom Betreiber des AKW Biblis beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel eingereichte Klage gegen die Abschaltung von Biblis A ein Zeichen, dass „RWE wild entschlossen ist, die Augen vor den Folgen des Fukushima-GAUs zu verschließen“.

„Vor Fukushima hat RWE-Chef Jürgen Großmann mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Verlängerung der AKW-Laufzeiten ausgekungelt. Jetzt lässt er seine Anwälte gegen das AKW-Moratorium klagen und zeigt damit, dass er die Ängste der Bevölkerung vor der Atomenergie nicht ernst nimmt“, sagte der Geschäftsführer des BUND, Dr. Erwin Manz.

Nach Ansicht des BUND sei es eine Unverschämtheit, einen der unsichersten Reaktoren in Deutschland per Klage wieder ans Netz zwingen zu wollen.

Manz: "Dies zeigt einmal mehr, dass RWE seine Gewinninteressen gnadenlos vor die Sicherheitsinteressen der Bevölkerung stellt. Die große Mehrheit der Bevölkerung will den Atomausstieg. Wenn RWE dies weiter ignoriert, muss die Bundesregierung den Atomausstieg per Gesetz gegen die Stromkonzerne durchsetzen".

Das AKW Biblis weise erhebliche Sicherheitsdefizite auf, so der BUND. Weder Biblis A noch Biblis B könnten abstürzenden Passagierflugzeugen  standhalten, die Reaktoren seien auch nicht ausreichend gegen Erdbeben geschützt und würden als einzige Atomkraftwerke in Deutschland ohne externe Notstandswarte betreiben. Diese sei jedoch unerlässlich, um Reaktoren bei einem Störfall überhaupt noch bedienen zu können.

Unzureichend und unrealistisch seien auch die Notfallpläne des Atomkraftwerks Biblis. Bei einem Störfall gingen RWE und die Behörden in Hessen von einem Evakuierungsradius von lediglich zehn Kilometern aus.

„Laut einer Studie des Öko-Instituts aus dem Jahr 2007 können je nach Windrichtung Gebiete bis zu 600 Kilometer entfernt von Biblis vom radioaktiven fallout betroffen sein“, sagte BUND-Geschäftsführer Manz.

Der BUND ruft alle RWE-Kunden auf, ihren Stromvertrag bei RWE zu kündigen und zu einem Ökostromanbieter zu wechseln.

„Die RWE-Manager haben offensichtlich nichts verstanden, zeigen Sie RWE deshalb die Rote Karte“, so Manz.

Informationen zum Stromwechsel finden Sie auf www.bund.net/stromwechsel 

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