50 Jahre BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Neue Ansätze für den Umgang mit Westwall-Ruinen

16. September 2013 | Grüner Wall im Westen, Lebensräume, Mobilität, Naturschutz, Wälder

Fünf Künstlerinnen und Künstler haben am Samstag, den 14. September 2013, ihre Ideen und Vorschläge für den Umgang mit den Bunkerruinen des ehemaligen Westwalls vorgestellt.

Die neuen Maßnahmen der Verkehrssicherung haben sie im Rahmen des 2. Kunstsymposiums am Westwall entwickelt. Zu der Veranstaltung hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz mit Unterstützung des Naturpark Nordeifel eingeladen. Die Präsentation war zugleich der Abschluss des Kunstsymposiums.

Stahlskulpturen, Auffangnetze und Piktogramme im Graffiti-Stil zählten bisher nicht zu den üblichen Sicherungsmaßnahmen der Bunkerruinen. Maschendraht und Stabgitterzäune waren in den letzten Jahrzehnten der Standard. Das Problem: Viele Tiere konnten die Ruinen nicht mehr als Rückzugsraum nutzen. Außerdem wurde die Öffentlichkeit ausgesperrt, immer wieder verschafften sich Interessierte kurzerhand Zugang, im Zweifel mit der Drahtschere. Der neue Maßnahmenkatalog hält die Ruinen für Tier und Mensch offen. Deutliche Warnungen zeigen, wo es an den Ruinen gefährlich werden kann.

Das Objekt, das als Vorlage für die Künstler diente, ist ein bisher ungesicherter großer Bunker in der Nähe zum Blockhaus Schwarzer Mann, wo das Symposium stattfand. Hier soll in den nächsten Monaten und Jahren ein Lern- und Erlebnisort für Schulklassen und Jugendgruppen entstehen.

„Die neuen Vorschläge für Sicherungsmaßnahmen ergänzen unser bisheriges Repertoire optimal“, freut sich BUND-Projektleiterin Eva-Maria Altena bei der Präsentation. „Wir müssen das Thema Verkehrssicherung neu denken, im Sinne der Menschen und auch im Sinne der Natur. Dafür haben wir jetzt viele neue Ansätze.“ Im kommenden Jahr sollen die Bunkerruinen in Rheinland-Pfalz vom Bund an das Land übertragen werden. Damit kommt auch das Thema Verkehrssicherung neu auf den Tisch.

Entlang des ehemaligen „Westwalls“, einer zwischen 1936 und 1940 an der ehemaligen westdeutschen Reichsgrenze zwischen Kleve und Basel errichteten Befestigungslinie, existierten rund 17.000 Bunker. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich im Bereich der Befestigungsanlagen zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten angesiedelt. Die Wanderausstellung „Grüner Wall im Westen“ ist ab sofort in der Geschäftsstelle des Naturpark Nordeifel (Tiergartenstr. 90, Prüm) zu sehen.

Das Kunstsymposium fand im Rahmen des BUND-Projekts „Grüner Wall im Westen“ statt, mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz.

Für Rückfragen:

Eva-Maria Altena, Projekt Grüner Wall im Westen, 0651/484 55 oder 0170/461 87 18,

Sabine Yacoub, Landesgeschäftsführerin, 06131/62 70 60  

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