BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Polemik gegen Windkraftanlagen verschleiert negative Auswirkungen des Braunkohletagebaus

23. Oktober 2018 | Energiewende, Klimawandel, Kohle

Flankierend zum morgigen Treffen der Kohlekommission im Rheinland relativieren Windkraftgegner die Zerstörung des Hambacher Waldes und polemisieren so gegen die Energiewende und den Klimaschutz. So wird argumentiert, dass auch für Windenergieanlagen Wald gerodet werde. Dabei wird der Klimaschutz ignoriert und bewusst ausgeblendet, dass es beim Wald um ganz unterschiedliche Ausmaße geht, kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz.

So wurde für den Braunkohletagebau bereits der größte Teil des 5.000 ha großen Hambacher Waldes unwiederbringlich zerstört. Auf 5.000 ha Fläche könnte man etwa 15.000 Windkraftanlagen errichten. Tatsächlich gibt es in Deutschland etwa 1.850 Windkraftanlagen im Wald. An diesen Zahlen wird erkennbar, dass der Vorwurf gegen die Windkraft als Waldzerstörer an den Haaren herbeigezogen ist. „Die Gleichsetzung von Windkraftanlagen und  Braunkohletagebau in ihren Auswirkungen ist aber auch aus anderen Gründen  zynisch“, betont Michael Carl, stv. BUND Landesvorsitzender. „Für den Braunkohletagebau werden Menschen enteignet und ganze Dörfer zerstört, während Windkraftanlagen nach ihrer Nutzungszeit abgebaut werden und sich wieder Wald entwickeln kann. Außerdem erzeugen Windkraftanlagen für Jahrzehnte CO2-freien Strom ohne Nutzung fossiler Energieträger, während das Verfeuern der Braunkohle den Klimawandel weiter befeuert. Braunkohle ist für etwa ein Viertel der deutschen Stromerzeugung, aber für ungefähr die Hälfte der dabei entstehenden CO2-Emissionen verantwortlich“, erläutert Carl.

Für den BUND ist klar: Wir müssen schnellstens aus der Kohleverstromung aussteigen, nicht noch weiteres CO2 emittieren. Hat doch der Klimawandel auch jetzt schon einen gravierenden Einfluss auf die Gesundheit der Bäume. – Welch‘ apokalyptische Vorstellung, die uns Windkraftgegner hier aufzeigen!

Das deutsche Klimaziel für 2010 wird deutlich verfehlt, weil die Politik sich in Ankündigungen erschöpft und nicht Taten sprechen lässt. Die jüngsten Meldungen zu den Klimaänderungen zeigen jedoch, dass zügiges Handeln erforderlich ist. Der Vorreiter Deutschland in der Klimapolitik ist längst Vergangenheit. Es ist nun umso dringlicher, dass die Kohlekommission einen zügigen Ausstieg aus der Kohle voran bringt.

 

Für Rückfragen:

Sabine Yacoub, Landesgeschäftsführerin: 06131-62706-0, 0174-9971892

 

 

 

 

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