50 Jahre BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Rettungsnetz für bedrohte Tiere

18. September 2007 | Gefährdete Tiere und Pflanzen, Wildkatze, Lebensräume

BUND stellt Wildkatzenwegeplan vor

Mainz. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte von den Umweltministern von Bund und Ländern die Einrichtung eines Wegenetzes für wan-dernde Tierarten. Die Verbindung der Lebensräume dieser Tiere sei in europäischen und deutschen Gesetzen wie Natura2000 zwar vorgeschrieben. Bisher gebe es jedoch keine Konzepte, dies auch umzusetzen. Deshalb überreichte der BUND dem Vorsitzen-den der Umweltministerkonferenz Eckhard Uhlenberg heute einen Wildkatzenwegeplan. Diese Wegekarte verzeichnet deutschlandweit mögliche grüne Korridore mit einer Gesamtlänge von rund 20 000 Kilometern. Die 50 Meter breiten und mit Büschen und Bäumen bewachsenen Korridore sollen auch durch Rheinland-Pfalz führen. Mit der Einrichtung solcher Wanderwege sollen vom Aussterben bedrohte Tiere wie die Wildkatze geschützt werden.

BUND-Landesvorsitzender Dr. Bernhard Braun erklärt dazu: „Viele Waldtiere sind vom Aussterben bedroht, weil ihnen Platz zum Leben fehlt. Verkehrswege, Gewerbegebiete und Siedlungen schränken ihren Lebensraum immer mehr ein und werden zu unüberwindbaren Hindernissen. Bund und Länder müssen deshalb handeln und ein Rettungsnetz für Wildkatzen und andere bedrohte Tierarten einrichten.“

Als Symboltier dieses Naturschutzprojektes habe der BUND die Wildkatze gewählt, weil diese von Zersiedelung und Flächenzerschneidung besonders betroffen sei. „Zurzeit leben in Deutschland von ursprünglich mehreren Zehntausend Tieren nur noch höchstens 5.000 Exemplare. Gab es um 1900 noch große Populationen, leben die verbliebenen Wildkatzen heute weit verteilt in isolierten Waldgebieten. Ein großer Teil der bundesweiten Population ist in Rheinland-Pfalz zu Hause. Dort leben noch maximal 3.000 Tiere“, so Braun weiter.

In Rheinland-Pfalz sollen der Pfälzerwald mit dem Hunsrück verbunden und vom Westerwald weiterführende Verbindungen nach Hessen hergestellt werden. Der genaue Verlauf der Wege soll mit Landesbehörden und Grundstücksbesitzern abgestimmt werden.

Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: „Der Wildkatzenwegeplan soll dafür sorgen, dass Stra-ßen, Wohn- oder Gewerbegebiete stärker naturverträglich angelegt werden. Gleichzeitig ist es jetzt möglich, lokale Naturschutzmaßnahmen in eine bundesweite Planung einzubinden. Die bedrohten und immer seltener werdenden Tierarten brauchen unseren besonderen Schutz Wir brauchen grüne Wege für Wildkatze und Co.“

Die fünf wichtigsten Korridore des Wildkatzenwegeplanes sollen den Harz, den Thüringer und den Bayrischen Wald sowie den Pfälzerwald mit dem Schwarzwald verbinden. Diese Hauptachsen hätten eine Länge von insgesamt 2.000 Kilometern. Die weiteren Querverbin-dungen würden dann schrittweise dazu kommen.

Den „Wildkatzenwegeplan“ und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.bund.net/wildkatze.

Pressekontakt: Wildkatzenwegeplan in Rheinland-Pfalz, Sabine Yacoub (Naturschutzrefe-rentin des BUND Rheinland-Pfalz, Tel.: 06131 231973

Fotos von der Übergabe an Minister Uhlenberg sind ab 18.9. 15.00Uhr zu beziehen bei
Pressekontakt: bundesweiter Wildkatzenwegeplan: Mark Hörstermann, BUND-Naturschutzexperte, Tel.: 0 30-2 75 86 - 4 75, Fax: - 4 40, mark.hoerstermann@bund.net, BUND.

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