BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Walderklärung der Landesregierung und der Vertretungen der Waldbesitzenden: BUND und NABU fordern klare ökologische Bedingungen für die Förderung des Waldumbaus

11. Juni 2019 | Wälder, Klimawandel, Naturschutz

Im Nationalpark ist der Borkenkäfer ein wichtiger Akteur auf dem Weg zur Wildnis. In Wirtschaftswäldern kann er zu großen wirtschaftlichen Schäden führen.  (S. Yacoub, BUND RLP)

11.06.19, Mainz. Die Naturschutzverbände NABU und BUND fordern nach dem heutigen Spitzentreffen zum Thema Wald, den Natur- und Klimaschutz ernster zu nehmen. Es könne nicht sein, dass die Waldbesitzer*innen ein mehrere Millionen schweres Förderprogramm in Aussicht gestellt bekommen, ohne dass klare ökologische Rahmenbedingungen festgelegt werden. „Der Waldumbau ist vielerorts ohne Zweifel erforderlich“, betont BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub. „Doch müssen dabei der Schutz der Biodiversität und die Funktion des Waldes für den Klimaschutz im Vordergrund stehen.“

„Mit der Walderklärung haben sich die Lobbyverbände der Waldbesitzenden klar durchgesetzt“, stellt NABU-Landesvorsitzende Cosima Lindemann fest. „Es werden mehrere Millionen Euro versprochen, ohne dass ein ökologischer Waldumbau definiert und festgeschrieben wird.“

Als ökologische Bedingungen nennen die Naturschutzverbände u. a. die Festschreibung, welche standortgerechten bzw. heimischen Baumarten angepflanzt werden dürfen sowie die Festlegung auf eine naturnahe Waldbewirtschaftung mit konkret definierten Standards. Diese beinhaltet neben dem Verzicht auf Pestizide und der möglichst schonenden Holzernte auch, dass ein Anteil alter Bäume stehen gelassen wird und ein Teil der Flächen vollständig aus der Nutzung genommen wird, um Totholz bewohnenden Arten Lebensraum zu bieten.  

Dass es in den bisherigen Gesprächen zwischen Landesregierung und Waldbesitzenden rein um wirtschaftliche Interessen gehe, sehe man aus Sicht von BUND und NABU auch daran, dass die Naturschutzverbände bei der Erarbeitung der Erklärung nicht beteiligt waren. Doch Lindemann und Yacoub sehen noch eine Möglichkeit, die jetzige Initiative auf einen besseren Weg zu bringen. Da die Erklärung in vielem noch vage sei, müsse sie für die Umsetzung konkretisiert werden. Hier bieten die Naturschutzverbände ihre Mitwirkung an. Ziel müsse eine für den Schutz der Artenvielfalt und des Klimas bestmögliche Lösung sein. „Etwas Anderes kann sich das Land beim Einsatz öffentlicher Gelder in heutiger Zeit nicht mehr leisten“, sind sich die beiden Vorsitzenden sich einig.

Kontakt:

Sabine Yacoub, 0174 9971892

Cosima Lindemann, 0176 61654355

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