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Rheinland-Pfalz

Waldschadensbericht 2008: Über zwei Drittel des Waldes krank

08. Dezember 2008 | Energiewende, Landwirtschaft, Mobilität, Wälder

BUND fordert waldverträgliche Agrar-, Verkehrs- und Energiepolitik

Aus dem vom Umweltministerium herausgegebenen Waldzustandsbericht 2008 hebt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. hervor, dass über zwei Drittel (70 Prozent) des Waldes in Rheinland-Pfalz inzwischen sichtbar geschädigt sind. Etwa 31 Prozent der Bäume sind sogar schwer geschädigt, bei ihnen fehlt mehr als ein Viertel der normalen Blatt- bzw. Nadelmasse. Die Schäden haben im Vergleich zum Vorjahr sogar um 3% weiter zugenommen. Außerdem sind mit Buche und Eiche unsere wichtigsten Baumarten am stärksten betroffen.

Hauptursachen der nach wie vor hohen Waldschäden seien giftige Luftschadstoffe, den Boden versauernde Emissionen, die Wirkungen der Treibhausgase und forstwirtschaftliche Fehler. Dr. Erwin Manz, Landesgeschäftsführer des BUND: „Landes- und Bundesregierung müssen ihre Anstrengungen vervielfachen, um eine waldverträgliche Agrar-, Verkehrs- und Energiepolitik zu entwickeln. Bedrohlich sind vor allem die hohen Emissionen giftiger Stickoxide und von Ammoniak. Sie belasten die Waldböden weiter, gefährden das Grundwasser und verursachen hohe Ozonbelastungen.“
Um die Folgen der Schadstoffeinträge in den Wäldern besser abpuffern zu können muss das Land ein Maßnahmenbündel auf den Weg bringen. Dies besteht nach Ansicht des BUND aus:

  • Bejagung der zu hohen Hirsch- und Rotwildbestände,
    damit sich naturnahe Wälder überhaupt verjüngen können;
  • verstärkte Anstrengungen zur Wasserrückhaltung im Wald,
    damit Trockenperioden besser überdauert und der Hochwasserabfluss vermindert wird;
  • verstärkte Erhaltung alter Rotbuchen und Eichen,
    weil diese für Vielfalt des Lebens im Wald von überaus hoher Bedeutung sind und im Holz Kohlendioxid gespeichert wird (trotz hoher Brennholznachfrage darf kein Raubbau in diesen wertvollen Altbeständen erfolgen);
  • konsequentere Umsetzung des naturnahen Waldbaus;
    durch qualifiziertes Personal in ausreichender Zahl. 

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