BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Wasserqualität sichern, Fischwanderung ermöglichen

27. Juli 2009 | Flüsse & Gewässer, Gefährdete Tiere und Pflanzen, Quellen und Bäche

BUND zum Entwurf der Bewirtschaftungspläne im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie

„Wir begrüßen, dass im Zuge der europäischen Wasserrahmenrichtlinie die Struktur der Fließgewässer verbessert und die Durchgängigkeit an vielen Stellen wieder hergestellt werden soll“, freut sich Dr. Heinz Schlapkohl, Stellvertretender Landesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e. V., nachdem er die Entwürfe der Bewirtschaftungspläne zum Rhein und zu den rheinland-pfälzischen Fließgewässern gelesen hat. Allerdings dürfe auch die Wasserqualität, nicht vernachlässigt werden.

Die im Jahr 2000 von der EU verabschiedete Wasserrahmenrichtlinie hat zum Ziel, den „guten ökologischen Zustand“ unserer heimischen Gewässer herzustellen. Hierzu wurden Bewirtschaftungspläne erarbeitet. Rheinland-Pfalz ist am Plan für den deutschen Teil des Rheins beteiligt und legte eigene Pläne für die rheinland-pfälzischen Gewässer vor.

Der BUND hat zu den Bewirtschaftungsplänen ausführlich Stellung genommen. „Die Gewässerdurch­gängig­keit ist uns seit langem ein besonderes Anliegen, da sie Fischen wie dem Lachs die Wanderung durch den Rhein und seine Nebenflüsse bis in seine Laichgebiete – die Quellregionen der Mittelgebirgsbäche – ermöglicht“, erläutert Schlapkohl. Deshalb begrüßt der BUND, dass Wehre ohne Funktion zurückgebaut und an Wasserkraftanlagen Aufstiegshilfen geschaffen werden sollen.

Außerdem soll die Gewässerstruktur verbessert werden. Der BUND fordert als besonders effektive und kostengünstige Maßnahme zur Strukturverbesserung eine landesweite Ausweisung von  möglichst durchgehenden Gewässerrandstreifen. Durch diese kann eine begrenzte Eigendynamik der Fließgewässer zugelassen werden. Außerdem bremsen sie den Eintrag von Nährstoffen in die Fließgewässer, was zu einer Verbesserung der Wasserqualität führt, und tragen zu einer Erhöhung der Artenvielfalt bei.

Bei der Wasserqualität sieht der BUND einen besonderen Nachbesserungsbedarf der Bewirtschaftungspläne. Besonders in stark landwirtschaftlich geprägten Regionen  wie z. B. in Rheinhessen und der Vorderpfalz sind die Fließgewässer, aber auch das Grundwasser stark mit Nitrat und Phosphat belastet. In den Plänen wird zwar die intensive Landwirtschaft als Verursacher ausgemacht, es sind jedoch keine konkreten Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoffeinträge vorgesehen. Der BUND fordert zur Verbesserung der Wasserqualität Schritte, die über die Düngeverordnung und die Gute Fachliche Praxis hinausgehen. Außerdem ist eine stärkere Förderung der biologischen Landwirtschaft notwendig.

Weitere Forderungen des BUND sind:

  • Maßnahmen zur Reduktion der Wärmelast müssen in die Bewirtschaftungspläne aufgenommen werden.
  • Es muss ausreichend Personal zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zur Verfügung stehen, insbesondere darf das Personal nicht noch stärker reduziert werden.
  • Die Möglichkeiten zur Analyse chemischer Stoffe muss in der Rheingütestation Worms verbessert werden, um bei Schadstoffeinleitungen rasch reagieren zu können.

Die Stellungnahmen des BUND zu den Bewirtschaftungsplänen finden Sie hier.


Für Rückfragen:

Heinz Schlapkohl, Stellvertretender Landesvorsitzender, 06353-3318
Sabine Yacoub, Naturschutzreferentin, 06131-62706-0

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