50 Jahre BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Wir haben es satt! Fast 40000 Menschen demonstrierten für eine ökologische Wende in der Agrarpolitik

Für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung, für Klimagerechtigkeit und gutes Essen ging der BUND auch 2019 wieder gemeinsam mit zahlreichen weiteren Organisationen in Berlin auf die Straße. Bei der "Wir haben es satt!"-Demo am 19. Januar 2019 vor dem Brandenburger Tor demonstrierten wir unter dem Motto "Der Agrarindustrie den Geldhahn abdrehen!" gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft.

Der BUND fordert

  • Artenvielfalt erhalten und Bienensterben stoppen: Pestizideinsatz massiv reduzieren! Keine Gentechnik durch die Hintertür!
  • Tierschutzgesetz ohne Ausnahmen umsetzen! Bis zum Jahr 2020 Antibiotika um mindestens 50 Prozent reduzieren! Antibiotikamissbrauch sofort stoppen und Reserveantibiotika in der Tierhaltung verbieten!
  • Vielfalt der Bauernhöfe erhalten: Kleine und mittlere Betriebe fördern!
  • Bauernhöfe stärken: Bis 2020 mindestens 50 Prozent der öffentlichen Beschaffung aus regionaler und ökologischer Landwirtschaft!
  • Wasser und Klima schonen: Überdüngung stoppen, Obergrenzen für Viehbestand einführen und Tierzahl an die Fläche binden!
  • Agrarexporte reduzieren, bäuerliche Erzeugung und regionale Märkte weltweit stärken und Entwicklungszusammenarbeit agrarökologisch ausrichten!
  • Für faire Erzeugerpreise: Überschussproduktion durch Marktregulierung beenden! Heimisches Eiweißfutter fördern!



Wir schlagen Alarm!

Gutes Essen, eine klimagerechte Landwirtschaft und der Erhalt der Bauernhöfe – das steht 2019 auf dem Spiel. Bei der kommenden Reform der EU-Agrarpolitik (GAP) entscheidet sich, welche Landwirtschaft mit den 60 Milliarden Euro Jahr für Jahr unterstützt wird.

Jetzt muss Schluss sein mit den Steuermilliarden an die Agrarindustrie! Der Umbau zu einer bäuerlichen und ökologischeren Landwirtschaft kann nicht mehr warten.

Bei den Verhandlungen in Brüssel muss sich die Bundesregierung an die Seite der Bäuer*innen stellen, die Tiere artgerecht halten, insektenfreundliche Landschaften schaffen und gutes Essen herstellen. Deswegen schlagen wir – die bunte, vielfältige und lautstarke Bewegung – mit unseren Töpfen Alarm für die Agrarwende! 

Für eine klimagerechte Landwirtschaft und gutes Essen!

Die Dürre 2018 hat gezeigt: So geht es nicht weiter! Wir brauchen endlich eine wegweisende Politik mit konsequentem Klimaschutz. Deswegen kämpfen wir für eine Landwirtschaft, die lebendige Böden schafft, das Klima schützt und uns mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln versorgt!   

Für viele bäuerliche Betriebe …

Wir haben Respekt für die harte Arbeit, die Bäuer*innen jeden Tag leisten. Doch die Politik lässt die Höfe im Stich. Über 100.000 Betriebe mussten bei uns in den vergangenen zehn Jahren dichtmachen.

Gleichzeitig reißen sich außerlandwirtschaftliche Investor*innen mit staatlicher Unterstützung immer mehr Land unter den Nagel. Die fatalen Folgen: Höfesterben und Monokulturen, Glyphosat und Artenschwund, Megaställe und Antibiotikaresistenzen. Daher: Subventionen an Agrarwüsten, Tierfabriken und Großgrundbesitz stoppen!  

… und ein solidarisches Europa!

In vielen europäischen Schlachthöfen und Treibhausplantagen herrschen unwürdige Arbeitsbedingungen, damit Discounter und die Exportindustrie mit Dumpingpreisen immer größere Profite machen können.

Im globalen Süden zwingt die EU vielen Staaten Freihandelsverträge auf und ruiniert mit Billigexporten dann Millionen Kleinbäuer*innen. In einem solidarischen Europa sind gerechter Handel genauso wenig wie Menschen- und Bauernrechte verhandelbar!

Wir haben die unerträgliche Klientelpolitik satt! Agrarministerin Julia Klöckner darf sich nicht länger vor den Karren der Agrarlobby spannen lassen. Bei der EU-Agrarreform muss sie der Agrarindustrie endlich den Geldhahn zudrehen und eine Politik für Menschen, Tiere und Umwelt machen!  

Wir fordern: Schluss mit dem Gießkannen-Prinzip!

  • Agrarsubventionen nur noch für umwelt- und klimaschonenden Ackerbau!
  • Öffentliche Gelder nur noch für artgerechte Tierhaltung!
  • Mehr Unterstützung für kleine und mittlere Betriebe, die gute Lebensmittel für uns alle erzeugen!


Sei dabei, wenn wir dafür mit vielen Tausenden im politischen Berlin demonstrieren. Dann, wenn sich bei der weltgrößten Agrarmesse "Grüne Woche" und dem Agrarministergipfel alles um die Zukunft von Essen und Landwirtschaft dreht, sagen wir gemeinsam: Wir haben Agrarindustrie satt – Essen ist politisch!  

Anleitung zum Nähen eines Bienen- oder Schmetterlingskostüms

Das Thema Insektensterben ist in aller Munde? Fahren Sie als Bienen oder andere Insekten verkleidet nach Berlin. Nutzen Sie selbst gebastelte Kostüme, um auf die Bedrohung unserer heimischen Insekten aufmerksam zu machen. Die großen Flügel sind echte Hingucker und sorgen sowohl bei Aktionen als auch bei Infoständen und Veranstaltungen für viel Aufsehen. Auch selbstgemachte Schilder mit dem Insektenthema wären Klasse!

Bastelanleitung Bienen- oder Schmetterlingskostüm

Demonstration: 19. Januar 2019, 12 Uhr, Brandenburger Tor, Berlin

Ansprechpartnerin

Charlotte Reutter


E-Mail schreiben Tel.: 06131 - 62 70 6 23

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