Lebensweise von Wölfen

 (Sebastian Koerner)

Ausgeprägtes Sozialverhalten

Wölfe sind Rudeltiere. Sie leben üblicherweise in Familienverbänden, die aus den Elterntieren und den jungen Wölfen von bis zu vier Vorjahren bestehen. Das Elternpaar lebt in einer monogamen Partnerschaft und bleibt ein Leben lang zusammen. Sie führen als Oberhaupt die Familie an. Nur sie paaren sich verhindern, dass ein fremder Wolf ihr Territorium betritt.

Bei der Aufzucht der neuen Welpen werden die Eltern von den jungen Wölfen unterstützt. Es gibt in der Regel vier bis sechs Welpen, die im Frühjahr im selbstgegrabenen Bau des Wolfsrudels geboren werden. Die Jungwölfe verlassen das Rudel, wenn sie geschlechtsreif sind, und ziehen umher, um ein eigenes Territorium zu suchen, um ein neues Rudel zu gründen. Zwischen den Jungtieren kommt es immer wieder zu Konflikten, vor allem beim gleichen Geschlecht. Meist gehen die älteren Wolfsjungen als Sieger aus den Konflikten hervor. So kommt es, dass in Rudeln eine zweistufige Rangordnung entsteht.

Im Rudel stark

Um Hetzjagden zu veranstalten und dabei Beute zu erlegen, die weit größer ist als jeder der Wölfe, eignet sich ein Rudel besonders gut. Der Rothirsch und das Wildschwein stellen in Deutschland etwa ein Fünftel der Beutetiere der Wolfsrudel dar. Dies macht den Wolf zum gegenwärtigen einzigen natürlichen Gegner von Rot- und Schwarzwild. Allerdings ist das Reh, das etwa die Hälfte der Nahrung ausmacht, als Beutetier am Bedeutendsten. Feldhase und Kaninchen, sowie Nutria, Rotfuchs und Marderhund stellen einen kleinen Teil der Wolfsnahrung dar. Der Anteil der Haustiere, insbesondere Schafe, beträgt deutlich weniger als ein Prozent.

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