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Chancen für den ÖPNV im ländlichen Raum
Vortrag und Diskussion
Mobilität für Alle: Psychologische Barrieren und Chancen im ländlichen Raum
Wie können ältere Menschen im ländlichen Raum auch ohne Auto mobil bleiben? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer spannenden Gemeinschaftsveranstaltung der BUND-Kreisgruppe und des Instituts für Softwaresysteme am Umwelt-Campus Birkenfeld, bei der Rahel Crummenauer die Ergebnisse ihrer Masterarbeit präsentierte. Etwa 25 Interessierte nutzten die Gelegenheit, tiefere Einblicke in die psychologischen und soziologischen Hürden zu gewinnen, die viele Menschen davon abhalten, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu nutzen – obwohl er eine der umweltfreundlichsten Fortbewegungsmöglichkeiten darstellt.
In den Interviews, die Frau Crummenauer im Rahmen ihrer Masterarbeit führte, gaben viele Befragte an, das Auto als bequemer und flexibler zu empfinden, während der ÖPNV als unzuverlässig und teuer wahrgenommen wurde. Letzteres, so Crummenauer, sei nur dann zutreffend, wenn man lediglich die Spritkosten berücksichtige und andere Kosten wie Versicherung, Inspektion und Anschaffung außer Acht lasse. Besonders auffällig war, dass viele ältere Menschen wenig bis keine Erfahrung mit dem ÖPNV hatten und sich deshalb unsicher bei dessen Nutzung fühlten. Hier könnte eine benutzerfreundlichere Infrastruktur Abhilfe schaffen. Kostengünstige Angebote könnten zudem Menschen ermutigen, den ÖPNV auszuprobieren.
Ein wichtiger Aspekt, den Frau Crummenauer hervorhob, war die Möglichkeit, dass ältere Menschen ihre Mobilität und Unabhängigkeit noch lange erhalten könnten, wenn sie rechtzeitig die Nutzung des ÖPNV einübten. So könnten sie auch dann mobil bleiben, wenn das Autofahren im Alter nicht mehr möglich ist.
In der anschließenden Diskussion wurden auch die Grenzen des ÖPNV aufgezeigt, insbesondere in Pflegesituationen von Angehörigen. Viele Teilnehmer berichteten jedoch über positive Erfahrungen mit dem erweiterten ÖPNV-Angebot im Landkreis. Sie empfanden das Busfahren als Zugewinn an Lebensqualität, besonders durch den Austausch mit anderen Fahrgästen.
Resümierend fand ein multimodales Mobilitätsverhalten, das den jeweiligen Mobilitätsbedürfnissen entspricht, große Zustimmung. Multimodalität bedeutet, flexibel verschiedene Verkehrsmittel zu nutzen. Dabei sollte bewusst reflektiert werden, ob der Einsatz eines Autos wirklich notwendig ist oder ob eine andere Mobilitätsmöglichkeit, wie das Radfahren oder der ÖPNV, sinnvoller sein könnte.
Das erweiterte ÖPNV-Angebot sollte als Chance vor allem für die ältere Bevölkerung angesehen werden, sich auch im Alter ihre Mobilität zu bewahren – selbst dann, wenn das Autofahren nicht mehr möglich ist. Die positiven Aspekte und Möglichkeiten, die Mobilitätsalternativen zum Auto bieten, sollten nicht außer Acht gelassen werden. Ein weiterer positiver Aspekt ist natürlich auch der Beitrag zum Umweltschutz.
Die BUND-Kreisgruppe plant, gemeinsam mit Verantwortlichen aus Politik und Verkehrsverbund den ÖPNV weiterzuentwickeln und attraktiver zu gestalten. Zunächst ist geplant einen „ÖPNV Beitat für den Landkreis BIR“ zu initiieren; langfristiges Ziel ist es, ein umfassendes Verkehrskonzept für den Kreis zu erstellen, in dem neben dem ÖPNV auch der Radverkehr eine tragende Rolle spielt. Interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger sind zur Mitarbeit herzlich eingeladen und können sich unter birkenfeld(at)bund-rlp.de jederzeit anmelden.
Verkehrswende im Kreis Birkenfeld
Mehr Lebensqualität, weniger Auto
Der motorisierte Individualverkehr (PKW) schädigt die Umwelt nicht nur durch Abgase, sondern auch durch einen hohen Flächenverbrauch (Straßen und Parkplätze). Innenstädte verlieren an Attraktivität und Lebensqualität, wenn sie zu sehr aufs Auto ausgerichtet sind. Außerdem haben Leute, die kein Auto fahren können, insbesondere Kinder und alte Menschen, in einer Gesellschaft, die sich zu sehr auf das Auto fokusiert das Nachsehen. Deshalb wollen wir uns für "Mutimodalität" einsetzen. Wir wollen uns hauptsächlich für Verbesserungen im Radverkehr und ÖPNV im Kreis Birkenfeld einsetzen. Bürgerbusse und Carsharingangebote könnten weitere attraktive Alternativen zum Auto sein. Wir suchen noch dringend Mitstreiter.
Grundwasservorkommen
Protest gegen eine weitere Ausbeutung der Grundwasservorkommen in der Region des Nationalparkes
Nachdem Anfang des Jahres bekannt geworden war, dass die Schwollener Sprudelbetriebe weitere Probebohrungen im und am Rande des NP durchführen wollen, begannen wir sofort mit Protestaktionen. Gemeinsam mit einer örtlichen BI organisierten wir eine Demo sowie ein öffentliches Hearing mit allen Akteuren, an dem auch unsere Vorsitzende Sabine teilgenommen hatte. Letztendlich führte der Druck dazu, dass die Betriebe öffentlich auf die Durchführung der schon genehmigten Bohrungen verzichtete – ein großer Erfolg, an dem wir einen nicht unwesentlichen Beitrag hatten.
Naturschutz
Im Bereich des Naturschutzes haben wir begonnen, mit der örtlichen Pollichia Gruppe und dem Landschaftspflegeverband Birkenfeld zusammenzuarbeiten. Mit dem LPV wurde bei der Stiftung Natur und Umwelt ein Ersatzgeldprojekt beantragt, um auf einem ca 2,5 ha großen, brachgefallenen Grünlandstandort einen standortgerechten Halbtrockenrasen zu entwickeln. Gemeinsam mit der Pollichia und dem örtlichen Förster gibt es Überlegungen, bei der SNU Mittel für die Entbuschung wertvoller Libellenhabitat und für die Neuanlage entsprechender Kleingewässer zu beantragen.