50 Jahre BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Bewirtschaftungspläne im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie

25. November 2009 | Flüsse & Gewässer, Quellen und Bäche, Landwirtschaft

BUND fordert frei fließende Bäche und Flüsse Gewässerrandstreifen dienen auch dem Hochwasserschutz

Mainz. Anlässlich der öffentlichen Vorstellung der Bewirtschaftungspläne durch das Umweltministerium erklärt Dr. Heinz Schlapkohl, Stellvertretender Landesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.: „Wir begrüßen, dass die Struktur der Fließgewässer verbessert und die Durchgängigkeit an vielen Stellen wieder hergestellt werden soll. Die neuen Pläne sind hierfür ein wichtiges Umsetzungsinstrument“.  

Die im Jahr 2000 von der EU verabschiedete Wasserrahmenrichtlinie hat zum Ziel, den „guten ökologischen Zustand“ unserer heimischen Gewässer herzustellen. Hierzu wurden Bewirtschaftungspläne erarbeitet. Rheinland-Pfalz ist am Plan für den deutschen Teil des Rheins beteiligt und legte eigene Pläne für die rheinland-pfälzischen Gewässer vor.

Der BUND hat zu den Bewirtschaftungsplänen ausführlich Stellung genommen. Dabei unterstreicht der Naturschutzverband, dass Fließgewässer für die Vielfalt des Lebens (Biodiversität) eine herausragende Bedeutung haben. „Die Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit ist uns seit langem ein besonderes Anliegen.“ erläutert Schlapkohl und hebt hervor, dass neben der Umgestaltung der Wehre auch Uferstrukturen und der Auenlebensräume aufgewertet werden müssen. Daher fordert der BUND als besonders effektive und kostengünstige Maßnahme zur Gewässerentwicklung eine landesweite Ausweisung von möglichst durchgehenden Gewässerrandstreifen. Dies ist die Grundlage, dass Bäche und Flüsse wieder frei fließen können. Randstreifen bremsen den Eintrag von Nährstoffen in die Fließgewässer, helfen die Wasserqualität zu verbessern, führen zur Erhöhung der Artenvielfalt und tragen letztlich auch zum Hochwasserschutz bei.

Bei der Wasserqualität sieht der BUND einen besonderen Nachbesserungsbedarf der Bewirtschaftungspläne. Besonders in stark landwirtschaftlich geprägten Regionen  wie z. B. in Rheinhessen und der Vorderpfalz sind die Fließgewässer, aber auch das Grundwasser stark mit Nitrat und Phosphat belastet. In den Plänen wird zwar die intensive Landwirtschaft als Verursacher ausgemacht, es sind jedoch keine konkreten Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoffeinträge vorgesehen. Der BUND fordert zur Verbesserung der Wasserqualität Schritte, die über die Düngeverordnung und die Gute Fachliche Praxis hinausgehen. Außerdem ist eine stärkere Förderung der biologischen Landwirtschaft notwendig.

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Für Rückfragen:

Dr. Heinz Schlapkohl, Stellvertretender Landesvorsitzender, 06353-3318
Dr. Erwin Manz, Landesgeschäftsführer, 06131-62706-0

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