BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Streit um Gutachten zum Laacher See

21. Dezember 2010 | Flüsse & Gewässer, Landwirtschaft

BUND fordert sachliche Diskussion und weitere Extensivierung

Mainz. Anlässlich der Manipulations-Vorwürfe zum Gutachten der TU Kaiserslautern erklärt Dr. Heinz Schlapkohl, Stellvertretender Landesvorsitzender des BUND Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.: „Es hilft dem Laacher See nicht, eine Manipulation des Gutachtens zu unterstellen, zumal dies völlig abwegig ist. Dies ist eine aus Sicht des BUND fehlgeleitete Diskussion. Wir müssen sachlich die Ergebnisse des Gutachtens diskutieren, um eine Verbesserung der Situation am Laacher See herbeizuführen.“

Die Ergebnisse der Studie zeigten eindeutig, dass der weitaus größte Eintrag des Phosphors aus landwirtschaftlichen Flächen heraus erfolgt. Hier sei der Hebel anzusetzen, erläutert Schlapkohl und betont, dass von Ackerflächen direkt am See das größte Austragsrisiko ausgehe. Der BUND wertet es als positives Signal, dass in diesem Jahr eine erste Ackerfläche in unmittelbarer Seenähe mit Gras eingesät wurde und weniger Trittschäden durch Weidevieh entstanden. Weitere Nutzungsänderungen müssen folgen. Dies wird von der Studie bestätigt. Dort wurde die Umwandlung aller Äcker in Grünland als effektivste Maßnahme für die Reduktion des Eintrags empfohlen. Die Diskussion, welche Ackerfläche genau welchen Anteil beiträgt, sei müßig, da sowieso die Umwandlung aller Ackerflächen am Laacher See gefordert sei, so Schlapkohl.

Zusätzlich müssen die ungenutzten Pufferstreifen am Seeufer verbreitert, auf Grundwasser-beeinflussten Böden die Weidenutzung aufgegeben und dort auf Mähwirtschaft übergegangen werden. Neben dem Nährstoffrückhalt verbessern Pufferstreifen die Uferstrukturen und werten die Lebensräume am Ufer auf. Der BUND fordert zur Verbesserung der Wasserqualität am Laacher See schon seit langem Schritte, die über die Düngeverordnung und die gute fachliche Praxis hinausgehen.

 

Weitere Informationen zum Laacher See...

 

Für Rückfragen:

Dr. Heinz Schlapkohl, 06353 3318
Dr. E. Manz  06131 62706-0 bzw. 0151 12273866 

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