Gartenschläfer in Not

Der kleine, sympathische Kerl mit der Zorro-Maske ist in manchen Regionen von Rheinland-Pfalz noch recht häufig. Doch europaweit gehen seine Bestände dramatisch zurück.

Eine Art verschwindet

 (Kerstin Hinze)

Wie der bekanntere Siebenschläfer und die Haselmaus gehört der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) zu den Bilchen oder auch Schlafmäusen. In Rheinland-Pfalz geht es den nachtaktiven Schläfern noch vergleichsweise gut. Andernorts brechen die Populationen zusammen und aus manchen Regionen ist er ganz verschwunden.

Dabei sind die Lebensräume des Gartenschläfers äußerst unterschiedlich: Zum einen sind die kleinen Bilche als Kulturfolger in Gärten und Streuobstwiesen in der Nähe von Siedlungen oder sogar in der Stadt zu finden. Zum anderen gibt es Bestände in Wäldern, Blockschutthalden oder Bunkerruinen.

Die dramatischen Bestandsrückgänge und die Vielfalt seiner Lebensräume machen ihn zu einem wichtigen Symbol für die biologische Vielfalt in Deutschland – Grund genug für den BUND, sich für seine Erforschung und seinen Schutz einzusetzen.

Ähnlich wie bei der Wildkatze trägt Rheinland-Pfalz mit seinen Beständen eine besondere Verantwortung für das Überleben dieser Tierart. Der BUND möchte die Art durch die Erforschung ihrer Lebensweise und gezielte Naturschutzmaßnahmen fördern. Machen Sie mit!

Wanderausstellung „Spurensuche Gartenschläfer in Rheinland-Pfalz“

Zorro geht auf Wanderschaft

Die Ausstellung "Spurensuche Gartenschläfer in Rheinland-Pfalz wurde beim BUND Jubiläum in Mainz gezeigt  (Susanne Schmid)

Um auf die Situation der Schlafmaus im ganzen Bundesland aufmerksam zu machen, gibt es eine Ausstellung rund um den Gartenschläfer. Die Ausstellung besteht aus fünf einfach zu montierenden Woody-Roll-Ups, die auf der Vorder- und Rückseite bedruckt sind. Die Maße: Breite 85 cm, Höhe 200 cm. Weitere Informationen und Terminanfragen: gartenschlaefer@bund-rlp.de


Hier gibt es die Wanderausstellung zu sehen:

  • Schifferstadt, Rathaus. 29. September bis 11. Oktober 2024. Am 29.09.2024 im "Alten Rathaus" während des Obst- und Gemüsemarktes. Danach während der Öffnungszeiten des Bürgerbüros: Montag bis Donnerstag 08:00 - 12:00 Uhr Dienstag 14:00 - 17:30 Uhr Donnerstag 14:00 - 17:30 Uhr

"Spurensuche Gartenschläfer" (Projektlaufzeit 2018 - 2024)

Forschung im Verbundprojekt

 (Jiří Bohdal)

Obwohl Deutschland eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Gartenschläfer hat, existierten bisher kaum aktuelle Daten zur Verbreitung der Tiere. Hier setzte der BUND gemeinsam mit der Senckenberg Gesellschaft und der Justus-Liebig-Universität Gießen in seinem Projekt "Spurensuche Gartenschläfer" an. Zusammen mit unseren Projektpartnern sind wir dem Ausmaß und den Ursachen des Artrückgangs auf die Spur gekommen. In den ersten drei Projektjahren 2018-2021 konnten wir mit Hilfe von unseren Ehrenamtlichen und standardisierten Untersuchungen herausfinden, was dem Gartenschläfer zusetzt und welche natürlichen Lebensbedingungen er braucht. Anhand dieser Erkenntnisse wurde in der letzten Projektphase ein wirkungsvolles Schutzkonzept für die Schlafmaus erstellt und umgesetzt.

Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz.

Gartenschläfer gesehen oder gehört?

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Projektabschluss „Spurensuche Gartenschläfer“ nach sechs Jahren

Am Montag den 16.9. fand der feierliche Abschluss des Verbundprojekts „Spurensuche Gartenschläfer“ im Wald-Naturschutzzentrum Forsthaus Ober-Olmer Wald statt.

Zu diesem Anlass luden der BUND und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz Staatssekretär Dr. Erwin Manz und Lotto Geschäftsführer Jürgen Häfner ein, um sich im Wald-Naturschutzzentrum Forsthaus Ober-Olmer Wald über das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ zu informieren. Die beiden fleißigen Ehrengäste bauten Gartenschläfer-Nisthilfen und pflanzten zudem die ersten Büsche für eine gartenschläferfreundliche Hecke im Ober-Olmer Wald.

Der NABU Mainz und Umgebung war gemeinsam mit dem Forsthaus Ober-Olmer Wald maßgeblich an der Konzeption der Hecke beteiligt, die nicht nur dem Gartenschläfer Nahrung und Unterschlupf bieten wird, sondern auch die biologische Vielfalt fördern soll.

Wir bedanken uns bei Lotto RLP GmbH für die Förderung in Höhe von 47.000 € über die Projektlaufzeit.

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