Kletterkünstler Gartenschläfer

Der mit dem Siebenschläfer verwandte Gartenschläfer ist in Rheinland-Pfalz - und das ist bundesweit eine Besonderheit - noch recht häufig. In Deutschland und in Europa gehen die Bestände dramatisch zurück. Der BUND bemüht sich seit 6 Jahren um den Schutz des sympathischen "Zorros" und seiner Lebensräume.

Wissenswertes

  • Die Bestände des Gartenschläfers (Eliomys quercinus) sind in den letzten Jahrzehnten europaweit massiv zurückgegangen
  • Die Rückgangsursachen sind vielfältig: Nahrungs- und Lebensraumverlust, aber auch Gifte spielen eine Rolle. Das hat der BUND gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität und der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung herausgefunden.
  • Gartenschläfer kommen in Deutschland in zwei ökologisch sehr unterschiedlichen Gebieten vor: im westlichen Tiefland, besonders in Rheinland-Pfalz und in den Mittelgebirgen, wo er teils vom Aussterben bedroht ist.
  • Deutschland und insbesondere Rheinland-Pfalz ist für die weltweite Erhaltung des Gartenschläfers in hohem Maße verantwortlich. Ein großer Teil des Weltbestandes lebt bei uns.

Eine Art verschwindet

 (Kerstin Hinze)

Wie der bekanntere Siebenschläfer und die Haselmaus gehört der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) zu den Bilchen oder auch Schlafmäusen. In Rheinland-Pfalz geht es den nachtaktiven Schläfern noch vergleichsweise gut. Andernorts brechen die Populationen zusammen und aus manchen Regionen ist er ganz verschwunden.

Dabei sind die Lebensräume des Gartenschläfers äußerst unterschiedlich: Zum einen sind die kleinen Bilche als Kulturfolger in Gärten und Streuobstwiesen in der Nähe von Siedlungen oder sogar in der Stadt zu finden. Zum anderen gibt es Bestände in Wäldern, Blockschutthalden oder Bunkerruinen.

Die dramatischen Bestandsrückgänge und die Vielfalt seiner Lebensräume machen ihn zu einem wichtigen Symbol für die biologische Vielfalt in Deutschland – Grund genug für den BUND, sich für seine Erforschung und seinen Schutz einzusetzen.

Ähnlich wie bei der Wildkatze trägt Rheinland-Pfalz mit seinen Beständen eine besondere Verantwortung für das Überleben dieser Tierart. Der BUND fördert die Art durch die Erforschung ihrer Lebensweise und gezielte Naturschutzmaßnahmen. Wesentliche Ergebnisse aus unserer sechsjähriger "Spurensuche Gartenschläfer" finden Sie im "Handbuch zum Schutz der Art".

Kletterkünstler in der Hecke - Das Jahresprojekt des BUND Rheinland-Pfalz 2025

Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) ist eine von vier Bilcharten, die in Deutschland heimisch sind. Die Rote Liste der Säugetiere Deutschlands führt ihn als „stark gefährdet“ auf. Im Projekt „Spurensuche“ Gartenschläfer“ konnte unlängst ermittelt werden, dass sein Verbreitungsgebiet in Deutschland während der letzten 50 Jahre um über ein Drittel geschrumpft ist. Da mehr als ein Zehntel der Vorkommensgebiete des Gartenschläfers in Deutschland liegen, kommt Deutschland weltweit eine besondere Verantwortung zu, diese Art zu erhalten. Rheinland-Pfalz wiederum ist neben Hessen eines der Hauptverbreitungsgebiete in Deutschland. Obwohl die Kenntnisse über den Gartenschläfer sowie seine Bekanntheit in den letzten Jahren zunahmen, wird der nachtaktive Kletterkünstler in RLP häufig noch als Lästling und wenig schutzwürdig wahrgenommen. Eine Verwechslung mit anderen Nagetieren und entsprechende Bekämpfung ist leider manchmal die Folge.

2025 setzt der BUND seinen Schwerpunkt daher auf die Bildungsarbeit und die Förderung des ehrenamtlichen Engagements für die Art. Los ging es mit einem öffentlichen Vortrag am 8. März 2025 in Mainz. Am 30. August folgt eine Fortbildung für Lehrer*innen und pädagogisch Arbeitende.

Wir wollen Kinder wie Erwachsene für die süße Schlafmaus mit der Zorro-Maske begeistern. Daher erproben wir unsere neuen Bildungsmaterialien für Grundschule, Orientierungsstufe und den außerschulischen Bildungsbereich.

Der Lebensraum "Hecke" ist wichtig für viele Arten und insbesondere für den Gartenschläfer, der sich ungern am Boden bewegt und am liebsten auch Deckung von oben hat. Welche Pflanzen sind für den Gartenschläfer interessant? Wie sieht eine gartenschläferfreundliche Hecke aus?

 

Wanderausstellung „Spurensuche Gartenschläfer in Rheinland-Pfalz“

Zorro geht auf Wanderschaft

Die Ausstellung "Spurensuche Gartenschläfer in Rheinland-Pfalz wurde beim BUND Jubiläum in Mainz gezeigt  (Susanne Schmid)

Um auf die Situation der Schlafmaus im ganzen Bundesland aufmerksam zu machen, gibt es eine Ausstellung rund um den Gartenschläfer, die wir gerne gebührenfrei ausleihen. Die Ausstellung besteht aus fünf einfach zu montierenden Woody-Roll-Ups, die auf der Vorder- und Rückseite bedruckt sind. Sie ist für Innenräume gedacht, also nicht wetterfest. Die Maße je Ausstellungselement: Breite 85 cm, Höhe 200 cm. Weitere Informationen und Terminanfragen: gartenschlaefer@bund-rlp.de

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