Blütenreiche Modellflächen für Wildbienen und die Artenvielfalt

Wildbienenschutzmaßnahmen in insgesamt vier landwirtschaftlichen Betrieben in Rheinhessen werden vom BUND über das Projekt „Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen“ aus Mitteln der Aktion Grün gefördert.

Informationen für Landwirt*innen und Winzer*innen

 

Die Idee:

BUND und Landwirtschaft engagieren sich im Rahmen des Projekts „Blühendes Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen“ für die Wildbienen und gegen den Rückgang der Artenvielfalt.

Dazu werden wildbienenfördernde Maßnahmen im Acker oder Weinberg durchgeführt. Mögliche Maßnahmen sind ein- und mehrjährige Blühstreifen, eine extensivierte Bewirtschaftung, die Schaffung von Nistmöglichkeiten und die entsprechende Kennzeichnung der Maßnahmen für die Öffentlichkeit. Alle Maßnahmen werden gemeinsam mit den Bewirtschaftern geplant. Insgesamt vier solcher „Modellprojekte“ können vom BUND aus Projektmitteln der Aktion Grün finanziell gefördert werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass der Betrieb in Rheinhessen liegt und die Wildbienenschutzmaßnahmen für eine Dauer von mindestens fünf Jahren bestehen bleiben. Die Modellflächen sollen im Herbst/Winter 2019 angelegt und wissenschaftlich begleitet werden.

 

Bewerbung als Modellprojekt: 

Bewerbungen bis zum 7. Februar 2019 an den BUND Landesverband Rheinland-Pfalz, Tatjana Schneckenburger, Telefon 06131-62706-0 oder wildbienen(at)bund-rlp.de.

 

Voraussetzungen für die finanzielle Förderung als eines der vier Modellprojekte sind:

  • Der Betrieb muss in Rheinhessen liegen.

  • Über Bewerbungen konventioneller Betriebe freuen wir uns besonders.

  • Ein Betrieb im Haupterwerb ist wünschenswert.

  • Es müssen eine oder mehrere Flächen zur Verfügung gestellt werden, die als "Trittstein" in der Agrarlandschaft dienen können, also in oder an landwirtschaftlich genutzter Fläche liegen.

  • Die Flächen müssen insgesamt für mindestens fünf, vorzugsweise zehn Jahre wildbienenfreundlich genutzt werden.

  • Die Bereitschaft der Landwirt*in, mit betriebseigenem Gerät an den Maßnahmen mitzuwirken sollte gegeben sein (Vorbereitung (z.B. Kreiselegge), Einsaat und Walzen übernehmen (einmalig).

  • Die Bewirtschaftung in der Umgebung der Wildbienen-Flächen muss extensiviert werden.

  • Konflikte mit möglichen anderen öffentlichen Förderungen auf den betreffenden Flächen müssen vorher geprüft werden.

 

Mögliche Maßnahmen auf den Modellflächen sind:

  • Einsaat bienenfreundlicher gebietseigener Wildpflanzen, z.B. in Vorgewende und Randstreifen (Finanzierung durch Projekt)

  • Bodenverbessernde blühende einjährige Saaten im Weinbau zwischen den Reben ab Juni (ggf. Finanzierung durch Projekt).

  • Einsaat einjähriger oder mehrjähriger bienengeeigneter Mischungen aus dem SABA Programm (Finanzierung durch Projekt) auf Teilflächen, die möglichst ganzjährig (März- Oktober) Pollen und Nektar für Wildbienen bieten.

  • Pflanzung lebensraumtypischer Gehölze (Finanzierung durch Projekt möglich).

  • Errichtung von Wildbienen-Nisthilfen auf Fläche (Finanzierung durch Projekt möglich)

  • Errichtung eines kleinen Nisthügels für Wildbienen, denn zwei Drittel der Wildbienen brüten im Boden, nur 20 % erreicht man über Nisthilfen (Finanzierung durch Projekt möglich)

  • Verzicht von Pestiziden auf der bienenfreundlichen Teilfläche und der direkten Umgebung sowie nach Möglichkeit eine Reduktion des Pestizideinsatzes in der weiteren Umgebung.

  • Ausstellen der Spritze an Randstreifen und auf Vorgewenden auch auf anderen Flächen des Betriebs.

  • Eine Verringerung der Mulchintensität auf Vorgewenden und Randstreifen: Späteres und selteneres Mulchen, Mulcher höher einstellen (Arbeitsersparnis).

     

Vorteile für den/die Bewirtschafter*in sind:

  • Der BUND übernimmt die Kosten des Saatguts, von Pflanzungen sowie Kosten für Nisthilfen oder Nisthügeln aus Projektmitteln (Aktion Grün).

  • Wir kümmern uns um die Nachsorge für die Flächen im Rahmen des Projekts bis 2022, anschließend auf Wunsch über Ehrenamtliche Wildbienenbotschafter und Aktive der BUND-Kreisgruppen vor Ort (z.B. Wartung der Nisthilfen, Erfassung der weiteren Entwicklung der Artenvielfalt - Wildbienen und Blütenpflanzen).

  • Wir finanzieren und errichten eine Schautafel (maximal im Format A0), die auf den landwirtschaftlichen Betrieb, seine Produkte und den Wildbienenschutz hinweist.

  • Es erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung vor und nach den Maßnahmen, also Vegetations- und Wildbienenkartierungen auf den Flächen. Sie erhalten diese wissenschaftliche Ergebnisse aus erster Hand.

  • Wir kümmern uns um Öffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Exkursionen zu Ihrer Fläche. Wenn sie wollen, nennen wir Sie auch namentlich.

  • Sie haben Vorteile durch mehr Wildbienen auf Ihrer Fläche! Im Falle von zu bestäubenden Feldfrüchten haben Sie eine Ertragssteigerung durch die effektive Bestäubung der Wildbienen.

  • Sie haben langfristig möglicherweise weniger Schädlinge. Erwiesenermaßen führen Vielfalt und ein ökologisches Gleichgewicht zu verringertem Schädlingsdruck. Traubenwickler und Maiszünsler können unter Umständen sogar durch Wildbienen zurückgedrängt werden, denn die Flügelfrequenz von Wildbienen ähnelt der von Schlupfwespen als natürlicher Feind des Traubenwicklers.

  • Hinweis-Tafeln zeigen die von Ihnen durchgeführten Maßnahmen. Dies führt zu einer positiven Außenwirkung – also zu einem guten Image in der Bevölkerung.

Eckdaten Projekt Blühendes Rheinhessen - Wein, Weizen, Wildbienen

Projektträger: BUND Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.

Projektzeitraum: 2018 – 2020

Förderer: Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz (MUEEF); im Rahmen der AKTION GRÜN 

Mehr Informationen zum Projekt hier

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